Ausgewählte Pressestimmen zu Wien Modern 2022
„Zum Auftakt mit den in voller Stärke angetretenen Wiener Symphonikern unter Matthias Pintscher erlebte man Neue Musik üppig.“
(Stefan Musil, Kronenzeitung, 31.10.2022, über das Eröffnungskonzert)
„Die Symphoniker unter Matthias Pintscher zeigten emotionale Wucht und Prägnanz: Die Blechbläserflut, das Adagiohafte, dann Perkussive, die Streicherwehklage und die sich ins Überreizte steigernden Idyllen; all diese instrumentalen Gesten kommen samt dem monumentalen Finale glanzvoll zur Geltung.“
(Ljubiša Tošić, Der Standard, 31.10.2022, über das Eröffnungskonzert)
„Red Rooms ist eine herausfordernde Produktion, deren komplexe Zusammenhänge auf der textlichen, musikalischen und inszenatorischen Ebene nachwirken und die – allein aufgrund der großartigen darstellerischen Leistungen – einen bleibenden Eindruck hinterlässt.“
(Marie-Therese Rudolph, Wiener Zeitung, 04.11.2022, über Red Rooms von Angélica Castelló und Miguel Ángel Gaspar)
„Daraus wurde Lothar Knessl in memoriam, das mit Chefdirigentin Marin Alsop am Pult ihres toll musizierenden ORF Radio-Symphonieorchesters Wien zum erhellenden Ausblick auf Neue Musik geriet.“
(Susanne Zobl, Kurier, 07.11.2022, über „Lothar Knessl in memoriam“)
„Sphärische Klänge luden zum Eintauchen in faszinierende Klangwelten.“
(Susanne Zobl, Kurier, 07.11.2022, über Georg Friedrich Haas’ Open Spaces II beim Claudio Abbado Konzert mit dem Ensemble Resonanz)
„Olga Neuwirths Nein als monumentales Hochamt.“
(Martin Fichter-Wöß, APA / Salzburger Nachrichten, 15.11.2022, über Olga Neuwirths coronAtion VI)
„Das junge Ensemble MUK.Wien.aktuell hält in allen Modulationen, Ekstasen und flirrenden Meditationen höchste Spannung. Als das Saallicht nach 25 Minuten wieder angeht, wäre man gerne noch länger in diese sphärisch aufgeladene Umgebung abgetaucht. Werke von Sivan Eldar und Beat Furrer ergänzten den Perspektiven-Start.“
(Michael Brommer, Wiener Zeitung, 16.11.2022, über das MUK.Wien.aktuell Ensemble mit Georg Friedrich Haas’ Streichquartett Nr. 11 bei Georg Baselitz | Quatuor Diotima)
„Davor wirkte Sara Glojnarics Pure bliss geradezu tiefenentspannt und zufrieden – mittels einer Grundschicht aus ungetrübtem, sanft pulsierendem Meditationsmusikgeklingel, das verschiedentlich in Bedrängnis geriet. Große Begeisterung.“
(Walter Weidringer, Die Presse, 19.11.2022, über Sara Glojnarić beim Erste Bank Kompositionspreis mit dem Klangforum Wien)
„Dass Kaziboni die mehr als 60 Damen und Herren des Orchesters auch mitspielen lässt – man wechselt die Plätze, tritt auf und ab – ist auch der überaus diffizilen Partitur von Goebbels geschuldet. Dadurch aber ergibt sich abseits der musikalischen Ebene auch ein theatralisches Momentum, das dem Werk extrem gut ansteht. Ein findiger Regisseur könnte ja einmal etwas Derartiges probieren. Egal, am Ende gab es im gut besuchten Haus Jubel für alle Beteiligten, vor allem für Heiner Goebbels.“
(Peter Jarolin, Kurier, 21.11.2022, über Dirigent Vimbayi Kaziboni und Komponist Heiner Goebbels bei A House of Call im Volkstheater)
„Beeindruckend, wie die Instrumente die verschiedenen Sprachmelodien auffangen, einbetten und imitieren. Der Verlauf bleibt stets überraschend, akzentuiert durch sparsam eingesetzte Lichteffekte.“
(Marie-Therese Rudolph, Wiener Zeitung, 22.11.2022, über Heiner Goebbels’ A House of Call)
„Wie ein Abbild der offenen Gesellschaft konzertiert das Orchester verstreut über das Haus und doch gemeinsam. Der vollendeten Kunst im abgegrenzten Rahmen des Museums setzt Haas sein fließendes Klangmeer entgegen, zusammengehalten von den Stoppuhren auf den Pulten. Die Abmischung überlässt der in New York lebende Grazer, der sich am Arm seiner Frau Mollena selbst durch die Wogen treiben lässt, uns.“
(Thomas Götz, Kleine Zeitung, 22.11.2022, über Georg Friedrich Haas’ ceremony II)
„Zu ceremony II von Georg Friedrich Haas, einem immer wieder überraschend intimen Monumentalwerk von vier Stunden Dauer: Haas hat es im Auftrag von Wien modern dem Kunsthistorischen Museum einkomponiert – und es ließ am Sonntag bei seiner Uraufführung viele Münder offen stehen.“
(Walter Weidringer, Die Presse, 22.11.2022, über die Uraufführung von Georg Friedrich Haas’ ceremony II)
„One of the highlights this season is most certainly Georg Crumb’s complete Makrokosmos, housed in an art nouveau theater on Steinhof, towards the outskirts of the city. The performance combines excellent musicianship, experiential packaging and sonically-driven music that makes you feel like your subconscious is being mainlined and your intellect tickled.“
(Chanda VanderHart, Bachtrack, 23.11.2022, über die sirene Operntheater Produktion George Crumb: Makrokosmos)
„Denn angesichts zweier infolge der Pandemie abgebrochener Festivaljahrgänge stieg der Komplexitätsgrad bei der Programmierung enorm. Chapeau, mit welch schlüssiger Dramaturgie dieser Jahrgang trotz aller nachzuholenden Projekte gelingt und wie gut er von dem zahlreich erschienenen und spürbar interessierten Publikum angenommen wird.“
(Reinhard Kager, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2022)
„Lachenmann stand auch im Zentrum eines glänzenden Konzerts des Pianisten Pierre-Laurent Aimard, des Cellisten Jean-Guihen Queyras und des Klarinettisten Mark Simpson: Mit solcher Präzision und voller Klangsinnlichkeit ist das Allegro sostenuto des Stuttgarter Komponisten wohl selten zu hören.“
(Reinhard Kager, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2022, über A Simple Guide to Complexity 1)
„Als Ausdruck und Resultat der überbordenden Kreativkraft von Wien Modem überwinden zahlreiche Projekte die Mauern der Festivalheimstatt, des Konzerthauses. Lustvoll greifen sie Raum in benachbarten Institutionen: So war Olga Neuwirths Zehnstünder coronAtion I–VI etwa in Otto Wagners Postsparkassengebäude zu erlauschen. Georg Friedrich Haas wiederum machte mit ceremony II das Kunsthistorische Museum zu einem begehbaren XL-Konzertsaal, in dem Alte Meister und Neue Musik für vier Stunden zu einem synästhetischen Nebeneinander fanden.“
(Stefan Ender, Der Standard, 28.11.2022)
„Archaische Kraft und tänzerische Eleganz verbanden sich mit der Präzision eines Uhrwerks. Eine Musik von hypnotischer, verzaubernder Kraft erfüllte den dunklen Raum.“
(Stefan Ender, Der Standard, 28.11.2022, über die Uraufführung von Georg Friedrich Haas’ Iguazú Superior durch die Schlagwerker:innen von Motus Percussion unter der Leitung von Christoph Sietzen im MAK)
„Eine hohe, etwas heruntergekommene Säulenhalle mit moderner Bühnentechnik, in der Mitte eine schmale, aber über neun Meter hohe Leinwand, auf der farbig-surreale Bewegtbilder ineinander übergehen, links davon ein Ensemble mit Dirigenten, rechts eine Sopranistin, zeitgenössische Musik: Dieses Setting würde man am ehesten wohl von der Avantgardeszene von Paris oder New York erwarten. Aber nein, Wien kann auch modern, zumindest zu Zeiten des gleichnamigen Festivals. Mit Alberto Carreteros Renacer im urigen Odeon fühlte man sich am Puls der Zeit.“
(Dávid Gajdos, Die Presse, 29.11.2022)
„Sie sang, hauchte, schmierte, zischte, deklamierte, mischte sogar ein wenig Obertongesang dazu und war mit ihrer Vielseitigkeit und Hingabe eine einzigartige Erscheinung. Begleitet wurde sie vom präzise musizierenden Ensemble Phace unter Nacho de Paz.“
(Dávid Gajdos, Die Presse, 29.11.2022, über die Sopranistin Johanna Vargas und das Ensemble PHACE unter der Leitung von Nacho de Paz bei der Uraufführung von Alberto Carreteros Renacer)
„Dabei faszinieren jedoch der penible Klang- und Erfindungsreichtum, die Feinheit der Abstufungen, die wechselnden Stimmungen, die Dramaturgie. Und natürlich Intensität und Ausdauer des Arditti-Quartetts: großer Jubel.“
(Walter Weidringer, Die Presse, über das Arditti Quartet bei Clemens Gadenstätter: Häuten, Schlitzen und Reißen, 30.11.2022)