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Steel Girls

Tobias Leibetseder, Astrid Schwarz, Angélica Castelló (beim Auftritt am 12.10.2021 nicht beteiligt), Martina Claussen (als Gast) − Geschweißte Stahlinstrumente, Elektronik, Mikrofone, Devices

Metall ermöglichte die Herstellung von Werkzeugen jeglicher Art und wurde durch seine spezifischen Eigenschaften und gute Form- und Verarbeitbarkeit zu einer Körpererweiterungsmethode der menschlichen Entwicklung. Es wurde zum Synonym des Fortschritts und der Moderne. Das Trio Steel Girls beschäftigt sich mit der haptischen Qualität als urgeschichtliche Annäherung an das Material und mit Methoden der Verarbeitung von Metall. Die dabei entstehenden Klänge finden als digitalisierte Repräsentationen durch spektrale Analysen in Form von Resynthesen und Transformationen als neue ephemere Gestalten einen Dialog, der mit den bei diesem Prozess generierten Instrumenten vielschichtig in Resonanz tritt. Das Vexierspiel dieser vielen Ebenen offenbart auch die performative Qualität in der Beschäftigung mit diesem Material. Steel Girls lassen Metall in einer praktischen, einfachen Form sprechen, die sinnliche Poesie möglich macht. Es geht nicht nur um den Reiz der Produktion, wie beispielsweise das Schweißen als Performance, sondern auch um die Herausforderung der Akustik, die Ausschöpfung akustischer Möglichkeiten mit und ohne Elektronik im Raum. Rohheit wird geformt und nicht genormt, Proportionen werden ins Licht gerückt, damit etwas Neues entstehen kann. Die Schönheit von Metall, das Steel Girls auf Schrottplätzen oder in Hinterhöfen finden, offenbart neu formuliert einen radikalen musikalischen Kontext. Angélica Castelló, Tobias Leibetseder und Astrid Schwarz sind Komponist*innen und Klangkünstler*innen, die in Wien beheimatet sind. 15 Jahre nach ihrer ersten Begegnung bei einem Festival für elektronische Musik, bei dem sie alle in verschiedenen Ensembles auftraten, begannen sie miteinander zu experimentieren. Mit der Konstruktion selbstgeschweißter Stahlinstrumente entwickelten sie eine eigene Klangsprache, die sie beispielsweise im ZKM Karlsruhe, bei der Ars Electronica in Linz, im rhiz oder in der Alten Schmiede Wien präsentierten.

www.steelgirls.net

Version 2021

Werke & Mitwirkungen

2021
  • THE ACOUSMATIC PROJECT: FROM OUTER SPACE

    Créatures composites(2020 UA)- 10' (Ensemble)Impact from Mars(2020–2021 UA)- 12' (Ensemble)Le projet »Ouïr«. Scènes de la vie de l'écoute(2015–2019)- 62' (Ensemble)Metallusion(2020 UA)- 20' (KomponistIn, Ensemble)Verwoben koloriert für Countertenor, Koloratursopran und Fixed Media(2020 UA)- 17' (Ensemble)
    12.10.2021 18:00, Naturhistorisches Museum, Kuppelhalle