Hugues Dufourt
* 1943 in Lyon; lebt in Strasbourg (Frankreich)
Komposition
Hugues Dufourt studierte Klavier, Komposition und Philosophie. Stark beeinflusst von der französischen Avantgarde der 1960er-Jahre, schloss er sich mit Gérard Grisey, Tristan Murail und Michaël Lévinas zur Komponistengruppe L’Itinéraire zusammen. Ihrer Zusammenarbeit (1975−1981) entsprang die «musique spectrale» (Spektralmusik), die wesentliche Impulse für die neue Musik gab.
1977 gründete er mit Alain Bancquart und Tristan Murail das Collectif de Recherche Instrumentale et de Synthèse Sonore (CRISS). Hugues Dufourt arbeitet seit 1967 zudem als Philosophietheoretiker und hat zahlreiche Texte veröffentlicht. 1973 trat er dem Centre Nationale des Recherches Supérieures (CNRS) bei und leitete viele Jahre lang das Informations- und Dokumentationszentrum Recherche musicale, ein gemeinschaftliches Projekt des CNRS, der École Normale Supérieure und des IRCAM. 1982 gründete er die Unité Mixte de Recherche «Recherche Musicale», die er bis 1995 leitete.
Hugues Dufourt, der als Pionier der spektralen Bewegung gilt, komponiert vielschichtige, dynamische Klangprozesse mit changierenden Klangfarben und fluktuierenden Klangräumen. Seine Musik basiert auf der Fülle von Klangkonstellationen und Harmonien und stützt sich auf die Dialektik von Klangfarbe und Zeit. In den letzten Jahren hat er Werke für verschiedene Besetzungen komponiert, vom Soloklavier (Tombeau de Debussy, UA 2018) bis zum großen Orchester (Ur-Geräusch, UA 2016), Streichquartett (Le Supplice de Marsyas d’après Titien für Arditti Quartet) oder Schlagzeug (Burning Bright, UA 2014).
Zahlreiche seiner Kompositionen sind von Werken bildender Künstler inspiriert, darunter Brueghel, Giorgione, Rembrandt, Poussin, Goya, Klee, Rothko und Pollock. Im Rahmen von Wien Modern 2020 werden zwei neue Werke in Anlehnung an Werke von Matisse und Monet aufgeführt. Hugues Dufourt erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Preis der Académie Charles Cros für sein künstlerisches Gesamtwerk.
Version 2020
Werke & Mitwirkungen
- 2020
-
Tuning of Mind and Body. Eröffnungskonzert Wien Modern
Les deux saules d'après Monet(2020 UA)- 25' (KomponistIn)
30.10.2020 19:30, Wiener Konzerthaus, Großer Saal
- 2017
-
Les continents
Apollon et les continents, d’après Tiepolo(2005–2016 EA)- 100' (KomponistIn)
17.11.2017 20:00, MuseumsQuartier Wien, Halle GIt's a bird!
These livid flames(2014 EA)- 17' (KomponistIn)
14.11.2017 19:00, ORF RadioKulturhaus, Großer SendesaalArditti + Walshe
Dawn Flight(2008)- 30' (KomponistIn)
13.11.2017 19:30, Wiener Konzerthaus, Mozart-SaalClaudio Abbado Konzert
Le Passage du Styx d'après Patinir(2015 EA)- 31' (KomponistIn)
04.11.2017 19:30, Wiener Konzerthaus, Großer SaalKonzerteinführung Wien Modern / Publikumsgespräch
Burning Bright
Burning Bright(2015 EA)- 65' (KomponistIn)
03.11.2017 19:30, MuseumsQuartier Wien, Halle G
03.11.2017 21:30, MuseumsQuartier Wien, Halle GDufourt betrachtet Bruegel / Was in Bildern anklingt
- 2013
-
JUKEBOX
L'ile sonnante(1991)- 7' (KomponistIn)
08.11.2013 19:30, Casino Baumgarten
- 2009
-
Arditti Quartett
Dawn Flight(2008 EA)- 30' (KomponistIn)
08.11.2009 19:30, Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal
- 2008
-
RSO Wien I
Lucifer d'après Pollock(1992–2000)- 22' (KomponistIn)
31.10.2008 19:30, Musikverein, Großer Saal
- 2000
-
Komponistengespräch Hugues Dufourt
Ensemble Court-Circuit / Valade
L'ile sonnante(1991)- 7' (KomponistIn)
03.11.2000 20:30, Wiener Konzerthaus, Mozart-SaalKlangforum Wien / Kalitzke
An Schwager Khronos(1994)- 13' (KomponistIn)L'Espace aux ombres(1995)- 25' (KomponistIn)
02.11.2000 19:30, Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal