Musiktheater/Oper
SCHIMANA: FUGEN
Programm
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Elisabeth Schimana: Fugen – fragmentarisch vernetzt in 13 Bildern. Musiktheater auf Basis der Trilogie »Idoru« (Bridge) von William Gibson (Deutsche Übersetzung: Peter Robert)
(2021)
Libretto: Roland Quitt
Premiere
Mitwirkende
- Thomas Gorbach: Akusmonium, Produktionsmanagement
- Sprecher*innen der Schauspielakademie Elfriede Ott:
Ensemble Laura Enzenhofer, Flora Punzer, Alina Weillechner, Lukas Aschenreiter, Clemens Gersthofer, Patrick Leitgöb, Katharina Schmirl, Leon Lembert
Aufgenommen im Hörspiel-Studio des ORF Funkhauses in Wien mit Studierenden der Schauspielakademie Ott - Chetan Yeragera: Performance
- Christina Maria Sutter: Performance
- Aiko Kazuko Kurosaki: Performance, Stimme
- Pete Simpson: Performance, Stimme
- Adele Knall: Elektronik, Stimme
- Gregor Ladenhauf: Max-Brand-Synthesizer, Stimme
- Manon-Liu Winter: Max-Brand-Synthesizer, Clavichord
- Philip Leitner: Bildregie Netzwerk-Programmierung
- Klaus Filip: Bildregie
- Susi Wisiak: Choreographieassistenz
- Jan Wagner: Licht
- Sigrid Reisenberger: Textregie
- Peter Venus: Technische Leitung
- Sigrid Reisenberger: Künstlerische Leitung Performance
- Roland Quitt: Dramaturgie
- Nora Scheidl: Raum, Konzept, Kostüm
In einer Welt voller Viren, Drogen, Waffen, Daten u. v. a. stellt sich die Frage nach Autonomie und den Zwischenräumen, den Fugen. Die spektakuläre multimediale netzzeit-Musiktheateruraufführung in den neuen SOHO Studios lädt in die Welt von William Gibsons Cyberpunk-Romantrilogie Idoru.
In William Gibsons legendärer Cyberpunk-Romantrilogie Idoru (Bridge, bestehend aus den Bänden Virtual Light, 1994; Idoru, 1996; All Tomorrow’s Parties, 1999) kollidieren die Macht der Medienmogule mit Hackern und den Brückenbewohner*innen, die physische Präsenz von Dingen und Körper mit aus Code generierten Gestalten oder die fortlaufende Zeit eines Sekundenzeigers mit dem zeitlosen schwarzen Loch des digitalen Raums. Ein Kaleidoskop von Viren, Drogen, Waffen, Data Havens, slicken PR-Manager*innen, Fernsehgläubigen, Datenkraken, Avataren und vielem mehr. Aber die Frage nach Autonomie und den sich zu schaffenden Räumen dazwischen, den Fugen, bleibt eine essenzielle.
Begeben wir uns also in die Räume, in denen sich die Möglichkeiten befinden, the interstitial, wie William Gibson sie nennt, Polyphonien von Stimmen, in denen jeder Stimme ein Raum gegeben wird und komplexe unvorhersehbare Strukturen fragmentarisch vernetzt entstehen und vergehen. Die physischen Körper der Besucher*innen, Performer*innen und Musiker*innen vernetzen sich mit den Augen einer Tablet-Installation und werden so zu Beobachtenden und Beobachteten, während die Stimmen von acht abwesenden Körpern die von Roland Quitt aus dem Gibson-Text generierten 13 Bilder erzählen.
DIY-Elektronik oder der von Max Brand in Zusammenarbeit mit Bob Moog gebaute Max Brand Synthesizer symbolisieren Widerstand und Eigenermächtigung. Tastaturen erinnern an ihre Jahrhunderte alte Geschichte als Schnittstelle zu Maschinen. Gewaltige Klänge physikalischer Modelle von Membranen prallen auf Field Recordings und Stimmen anwesender und abwesender Körper. Das Wiener Akusmonium, ein im Raum verteiltes Lautsprecherorchester, schleudert die Klanggestalten durch die Luft und vernetzt somit akustisch den durch massive Säulen fragmentierten optischen Raum. Kontrapunktisch driften die einzelnen Stimmen durch die Zeit und fügen sich zu einem Geflecht aus Körpern, Objekten, Licht und ephemeren Klanggestalten. (Elisabeth Schimana)
Weitere Termine
Produktion netzzeit
Koproduktion Wien Modern und Kooperation ORF Ö1 Kunstradio mit freundlicher Unterstützung von Stadt Wien Kultur, BMKÖS, SKE und Wien Bibliothek im
Rathaus
Produktion netzzeit
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