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Sofia Gubaidulina

* 1931 in Tschistopol (Tatarstan, Russland); lebt bei Hamburg

Komposition

Sofia Gubaidulina studierte bis 1954 am Konservatorium von Kasan, wohin ihre Familie 1932 gezogen war, und setzte ihr Kompositionsstudium bei Nikolai Pejko in Moskau fort. Seit 1963 ist sie als freischaffende Komponistin tätig, ihre Werke wurden jedoch in Russland kaum gespielt. Mitte der 1970er-Jahre gründete sie gemeinsam mit Viktor Suslin und Wjatscheslaw Artjomow das Ensemble Astreja, das auf Instrumenten der russischen Volksmusik improvisierte. Seit den 1980er-Jahren spielen für die christlich stark geprägte Künstlerin auch Zahlenverhältnisse eine große Rolle, mit deren Hilfe sie in ihrem Bemühen, Intellektualität und Emotionalität miteinander zu verbinden, Tonhöhen, Rhythmen und Formverläufe strukturiert. 1992 zog sie nach Deutschland und lebt seitdem in der Nähe von Hamburg. Gidon Kremers Einsatz für ihr erstes Violinkonzert Offertorium, das er 1981 uraufführte, half ihr zu erster größerer Aufmerksamkeit. Heute zählt sie zu den wichtigsten Komponist:innen Russlands der Gegenwart. Im Jahr 2000 erhielt Sofia Gubaidulina, deren Werke immer wieder auf Bach verweisen, gemeinsam mit Tan Dun, Osvaldo Golijov und Wolfgang Rihm von der Internationalen Bachakademie Stuttgart einen Kompositionsauftrag für das Projekt Passion 2000, für das sie eine Johannespassion schrieb. 2002 folgte die Komposition Johannes-Ostern. Die beiden Werke, in denen sie Evangelisten-Texte mit Textpassagen aus der Apokalypse über Tod und Auferstehung Christi kontrapunktiert, sind das bislang umfangreichste Werk der Komponistin. Ihr zweites Violinkonzert In tempus praesens widmete sie Anne-Sophie Mutter. 2003 war sie die erste Frau, der das Rheingau Musik Festival ein «Komponistenporträt» widmete. Sofia Gubaidulina ist Ehrenprofessorin des Konservatoriums von Kasan und der Konservatorien von Beijing und Tianjin. Sie ist u. a. Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg, des Ordens Pour le mérite, der Akademie der Künste Berlin sowie der Königlich Schwedischen Musikakademie Stockholm und Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters. 2018 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen.

Version 2022
frühere Version(en): 2023 2020

Werke & Mitwirkungen

2023
2022
  • ERÖFFNUNGSKONZERT

    Der Zorn Gottes(2019)- 18' (KomponistIn)
    29.10.2022 19:30, Wiener Konzerthaus, Großer Saal

2020
2016
  • Die Messe der Armen

    Hell und Dunkel(1976)- 8' (KomponistIn)
    27.11.2016 11:30, Friedhofskirche zum Heiligen Karl Borromäus

  • Junge Musik

    Duo-Sonate für zwei Baritonsaxophone(1977)- 10' (KomponistIn)Musikalisches Spielzeug(1969) (KomponistIn)
    15.11.2016 19:30, Kulturhaus Brotfabrik

  • Erste Bank Kompositionspreis

    Quattro(1974)- 8' (KomponistIn)
    09.11.2016 19:30, Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal

  • Gubaidulina, Nørgård, Seither, Ustwolskaja

    Chaconne(1962)- 7' (KomponistIn)Dancer on a tightrope(1993)- 12' (KomponistIn)Toccata-Troncata(1971)- 2' (KomponistIn)
    05.11.2016 16:00, Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien

2006
  • Kontrapunkte

    Detto II(1972) (KomponistIn)Rubaijat(1969) (KomponistIn)
    13.11.2006 19:30, Musikverein, Brahms-Saal

1998
1993
  • Akkordeon-Trio Graz

    De Profundis(1978)- 10' (KomponistIn)Silenzio(1991 EA)- 20' (KomponistIn)
    24.11.1993 19:30, Wiener Konzerthaus, Schubert-Saal

  • Scharoun Ensemble Berlin / Abbado

    Hommage à T. S. Eliot(1987)- 40' (KomponistIn)
    06.11.1993 16:00, Wiener Konzerthaus, Großer Saal

1991
1989