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Stefano Gervasoni

* 1962 in Bergamo; lebt in Italien

Komposition

Stefano Gervasoni ist einer der international bekanntesten zeitgenössischen Komponisten Italiens. Seine Werke zeichnen sich durch einen zarten Ausdruck zerbrechlicher Lyrik aus, die sich in einer reichen und raffinierten Klangwelt entwickelt. Die Transparenz seiner Werke wird immer wieder von kaum wahrnehmbaren Prozessen verschleiert, die das anfängliche Klangbild nach und nach von innen heraus verändern. In seinen Kompositionen ist die Beziehung zur Stimme grundlegend, was sich in Solo, Chor, Theater und in verschiedenen instrumentalen Kontexten bis hin zum Orchester zeigt. Er verwendet eine breite Palette von Sprachelementen: modale Strukturen, perfekte Akkorde, laute Elemente und eine große Vielfalt an Spielmodi. Darüber hinaus erzeugt er unter häufigem Rückgriff auf Referenzen Assoziationen und Reminiszenzen auslösende Momente, die sich der Logik der Komposition entziehen und eine distanzierende Wirkung erzeugen. Seine Werke umfassen Anspielungen auf den Jazz in Godspell (2002), auf Girolamo Frescobaldi in Six letters à l'obscurité (2005–2006), auf Fado in Com que voz (2008) oder zu Kunstmusik und populärer Musik in seiner Oper Limbus-Limbo (2012) bis hin zur Schaffung einer Sprache, die jede Inspirationsquelle verklärt und auf den reinen Ausdruck hochemotionaler Zustände abzielt, etwa im Zyklus für Vokal- und Instrumentalensemble Dir – in dir (2004–2011), im Konzert für Violoncello und Orchester Heur, leurre, lueur (2013), dem Zyklus von 21 Liedern für Gesang und Orchester In die Luft geschrieben (2017), seinem Stück für großes Ensemble Eufaunique (2017–2020) oder seinem Oratorium für Chor, Live-Elektronik und Video De Tinieblas (2020–2022). Gervasoni erhält Aufträge wichtiger Konzertinstitutionen weltweit und ist darüber hinaus Professor für Komposition am Conservatoire de Paris. Zu seinen Preisen zählen u. a. der Serge Koussevitzky Music Foundation Award (2018), der Premio Della Critica Franco Abbiati (2009), der DAAD-Preis (2006) und der Prix de Rome (1995/1996).

Version 2022

Werke & Mitwirkungen

2022
2011
2006
1995