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Sofia Gubaidulina

Komposition

* 1931 in Tschistopol (Tatarische ASSR, heute Tatarstan); lebt in Deutschland

Sofia Gubaidulina studierte am Konservatorium von Kasan und absolvierte ab 1954 ihr Kompositionsstudium am Moskauer Konservatorium bei Nikolai Peiko, einem Schüler Schostakowitschs, und Wissarion Schebalin. Seit 1963 ist sie als freischaffende Komponistin tätig; Mitte der 1970er-Jahre gründete sie gemeinsam mit Viktor Suslin und Wjatscheslaw Artjomow das Ensemble Astreja, das auf Instrumenten der russischen Volksmusik improvisierte. Weitere enge künstlerische Kontakte knüpfte sie in dieser Zeit mit dem Schlagwerker Mark Pekarsky (Stunde der Seele, 1976; rev, 1988), dem Fagottisten Waleri Popow (Konzert für Fagott und tiefe Streicher, 1975) und dem Akkordeonisten und Bajanisten Friedrich Lips (De profundis, 1978; Sieben Worte für Bajan, Violoncello und Streicher, 1982) sowie dem Violoncellisten Vladimir Tonkha. 1989–1990 besuchte sie Japan, wo ihre Werke bis heute hohes Ansehen genießen. Seit den 1980er-Jahren spielen für die christlich geprägte Künstlerin auch Zahlenverhältnisse eine große Rolle, mit deren Hilfe sie in ihrem Bemühen, Intellektualität und Emotionalität miteinander zu verbinden, Tonhöhen, Rhythmen und Formverläufe strukturiert. Gidon Kremers Einsatz für ihr erstes Violinkonzert Offertorium (1980), das er 1981 uraufführte, half ihr zu erster größerer internationaler Aufmerksamkeit. Heute zählt sie zu den wichtigsten Komponist:innen Russlands der Gegenwart. Weitere wesentliche Werke waren in den folgenden Jahren Stimmen … verstummen … (1986), Zeitgestalten (1994), Das Licht des Endes (2003) und das im Rahmen von Wien Modern uraufgeführte, viel beachtete Orchesterwerk Der Zorn Gottes (2020). Im Jahr 2000 kam ihre Johannespassion im Rahmen des Projekts Passion 2000 heraus, 2001–2002 folgte die Komposition Johannes-Ostern. Ihr zweites Violinkonzert In tempus praesens widmete sie Anne-Sophie Mutter. 2003 war sie die erste Frau, der das Rheingau Musik Festival ein «Komponistenporträt» widmete. Sofia Gubaidulina ist Ehrenprofessorin des Konservatoriums von Kasan und der Konservatorien von Peking und Tianjin. Sie ist u. a. Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg, des Ordens Pour le mérite, der AdK Berlin sowie der Königlich Schwedischen Musikakademie Stockholm und Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters. 2018 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen.
 

Version 2023
frühere Version(en): 2022 2020

Werke & Mitwirkungen

2023
2022

  • ERÖFFNUNGSKONZERT

    Der Zorn Gottes(2019)- 18' (KomponistIn)
    29.10.2022 19:30, Wiener Konzerthaus, Großer Saal

2020
2016

  • Die Messe der Armen

    Hell und Dunkel(1976)- 8' (KomponistIn)
    27.11.2016 11:30, Friedhofskirche zum Heiligen Karl Borromäus

  • Junge Musik

    Duo-Sonate für zwei Baritonsaxophone(1977)- 10' (KomponistIn)Musikalisches Spielzeug(1969) (KomponistIn)
    15.11.2016 19:30, Kulturhaus Brotfabrik

  • Erste Bank Kompositionspreis

    Quattro(1974)- 8' (KomponistIn)
    09.11.2016 19:30, Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal

  • Gubaidulina, Nørgård, Seither, Ustwolskaja

    Chaconne(1962)- 7' (KomponistIn)Dancer on a tightrope(1993)- 12' (KomponistIn)Toccata-Troncata(1971)- 2' (KomponistIn)
    05.11.2016 16:00, Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien

2006

  • Kontrapunkte

    Detto II(1972) (KomponistIn)Rubaijat(1969) (KomponistIn)
    13.11.2006 19:30, Musikverein, Brahms-Saal

1998
1993

  • Akkordeon-Trio Graz

    De Profundis(1978)- 10' (KomponistIn)Silenzio(1991 EA)- 20' (KomponistIn)
    24.11.1993 19:30, Wiener Konzerthaus, Schubert-Saal

  • Scharoun Ensemble Berlin / Abbado

    Hommage à T. S. Eliot(1987)- 40' (KomponistIn)
    06.11.1993 16:00, Wiener Konzerthaus, Großer Saal

1991
1989