Martin Haselböck

Martin Haselböck studierte an der Wiener Musikhochschule (Orgel, Kirchenmusik, Komposition, Blockflöte, Cembalo), bei Michael Radulescu (Orgel), seinem Vater Hans Haselböck (Improvisation) sowie bei Anton Heiller und Friedrich Cerha (Komposition); ein Studienjahr in Paris absolvierte er bei Jean Langlais und Daniel Roth. 1976–1992 war er Organist und Kirchenmusikdirektor der Augustinerkirche Wien, ab 1978 Organist der Wiener Hofmusikkapelle; 1985 gründete er die Wiener Akademie; 2003 wurde er als Music Director des Musica Angelica Baroque Orchestra nach Los Angeles berufen; daneben ist er Leiter der Liszt Akademie sowie Gastdirigent zahlreicher bedeutender Orchester, u. a. mit Opernproduktionen bei den Salzburg Festspielen, Wiener Festwochen, Schwetzinger SWR Festspiele und an den Opernhäusern in Hamburg, Zürich, Köln, Hannover und Halle. Besonderen Augenmerk legt er als Dirigent auf die Werke Franz Liszts, als Organist spielte er zahlreiche, teils preisgekrönte CD-Aufnahmen ein, u. a. mit den Orgelkonzerten von Ernst Krenek sowie Werken von Georg Friedrich Händel. Als Komponist schuf er zwischen 1970 und 2000 zahlreiche geistliche Werke sowie kammermusikalische Stücke, die vor allem auf Gedichten von Friederike Mayröcker und Ernst Jandl basieren, mit denen er in diesen Jahren eng zusammenarbeitete. Martin Haselböck unterrichtete mehrere Jahrzehnte an internationalen Ausbildungsstätten, so an der Musikhochschule Lübeck (1986–2003 Leiter des Instituts für Kirchenmusik), der mdw (2003–2023) sowie als internationaler Gastprofessor, u. a. an der Yale University, University of Southern California, Sibelius Akademie Helsinki, Monash University Melbourne, am Konservatorium Amsterdam und Tschaikowski-Konservatorium Moskau. Der vielfach ausgezeichnete Musiker war und ist vielbeschäftigter Juror und Herausgeber zahlreicher Publikationen sowie Ehrenmitglied der Wiener Hofmusikkapelle.