Bilanz 2024
Wien Modern 37: 31.761 Besucher:innen, 50% der Vorstellungen ausverkauft
Die 37. Ausgabe des Festivals Wien Modern präsentierte an 28 Spielstätten in 14 Bezirken 55 Produktionen mit 61 Ur- und Erstaufführungen und erreichte mit 31.761 Besucher:innen eine neue Rekordmarke (6,3% über dem Vorjahr und knapp über dem bisherigen Höchststand von 31.491 aus 2018). 55 der 110 Veranstaltungen mit Kartenverkauf waren ausverkauft, insgesamt konnte das Festival eine Auslastung von 86,3% verzeichnen.
Zum Festivalthema «Und jetzt alle zusammen» stand bei Wien Modern diesmal das Publikum im Mittelpunkt: Mit ungewöhnlichen Sitzordnungen oder Spaziergängen, Möglichkeiten zum Mitmachen sowie einem bunten Angebot jenseits klassischer Konzertformate sorgten nicht wenige der 55 Produktionen für vielfältige Öffnungen der «vierten Wand» zwischen Bühne und Publikum. Mit Sondermitteln der Stadt Wien war es u.a. möglich, neben zahlreichen Aktivitäten zur Musikvermittlung u. a. mehrere Musiktheater-Uraufführungen und Auftragswerke rund um den 150. Geburtstag von Arnold Schönberg zu produzieren.
Der Mythos, dass neue Musik und Publikum nicht zusammenpassen, war im Schönberg-Jubiläumsjahr ein wundervoller Ausgangspunkt für unser Festivalprogramm, sagt der Künstlerische Leiter Bernhard Günther: Das Skandalkonzert 1913, der Verein für musikalische Privataufführungen 1918 und weitere Momente rund um Arnold Schönberg in Wien haben das Klischee geprägt, das Neue sei in der Musik weniger zugänglich als in anderen Kunstbereichen. Wien Modern mit seinen immer wieder erstaunlichen fünf Wochen mit vollen Sälen und einem hinreißend interessierten Publikum eignet sich bestens, um dieses Klischee zu verabschieden. Den Blick mehr auf das große Ganze zu richten, auf den Rahmen, die Räume und die Menschen anstatt immer auf die ‹großen Meisterwerke›, macht es einfacher – und ist für den Kulturbereich darüber hinaus auch eine sehr aktuelle Notwendigkeit: Wenn immer mehr Kräfte nah und fern daran arbeiten, die Welt auseinanderzubringen, versuchen wir mit den bescheidenen Mitteln eines Musikfestivals, den Wert des Gemeinsamen wieder stärker spürbar werden zu lassen. Nebenbei macht es mit dieser Art von Offenheit auch viel mehr Spaß.
Die 37. Festivalausgabe 2024 umfasste in Summe 139 Veranstaltungen, davon 116 Konzerte und Aufführungen plus 23 Begleitveranstaltungen an 28 Spielstätten in 14 Bezirken mit 50 Uraufführungen und 11 österreichischen Erstaufführungen. Lediglich die vier Konzerte des Arditti Quartet im Wiener Konzerthaus und im Musikverein mussten verletzungsbedingt verschoben werden, sie sollen im kommenden Festival nachgeholt werden.
Insgesamt verbuchte die am 01. Dezember 2024 zu Ende gegangene 37. Ausgabe des Festivals 31.761 Besucher:innen vor Ort (2023: 29.871, 2022: 22.241, 2021: 13.316 vor Ort + 2.107 über Stream, 2020: 5.199 vor Ort + 35.000 über Stream, 2019: 20.216), davon 25.418 bei Veranstaltungen mit Kaufkarten (2023: 18.649, 2022: 17.723 2021: 10.726, 2020: 1.858, 2019: 15.337) und 6.343 bei Veranstaltungen mit freiem Eintritt (2023: 11.222, 2022: 4.518, 2021: 2.590, 2020: 3.341, 2019: 4.879). Bei einer gegenüber 2023 um 9% erhöhten Kapazität von insgesamt 36.796 Plätzen (2023: 33.727, 2022: 27.758, 2020/2021 k.A., 2019: 23.418) lag die Gesamtauslastung 2023 bei 86,3% (2023: 88,6%, 2022: 80,1%, 2020/2021 k.A., 2019: 86,3%). 55 Veranstaltungen waren ausverkauft (2023:41, 2022: 30, 2021: 17, 2020: 2, 2019: 30). Die Anzahl ausgegebener Festivalpässe lag nach der Steigerung im Vorjahr heuer mit 638 immer noch deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre (2023: 750, 2022: 581, 2021: 304, 2020: 198, 2019: 417).
Das Festival präsentierte vom 30. Oktober bis zum 01. Dezember insgesamt 55 Produktionen mit Orchestern (ORF RSO Wien, Wiener Symphoniker, MUK.sinfonieorchester + Studierende der Bruckner Universität, Wiener Hofmusikkapelle), Ensembles, Bands und Kollektiven (andother stage, Black Page Orchestra, BMB con., Cordula Bösze / Sara Zlanabitnig, brrrds+y, Cantando Admont, Cod.Act, Dans les arbres + Yumiko Tanaka, Ensemble Argo Kollektiv, Ensemble Ionisation instrumentale, Ensemble Kontrapunkte, Ensemble Linea, ensemble LUX, Nina Garcia / Camille Émaille, Jane in Ether / Christine Abdelnour / Emilie Škrijelj, Klangforum Wien, KNUSP, m o s, MUKpercUssionWien, One.Night.Band, Open Family, Otomo Yoshihide / Sachiko M / Axel Dörner / Martin Brandlmayr, Pacific Quartet Vienna, PHACE, Reihe Zykan +, Ingrid Schmoliner / Bernhard Rasinger, Burkhard Stangl / Franz Hautzinger, Studio Dan,Tacet Quartett, Trio Amos, Untere Reklamationsbehörde, WhereWhen Collective), Solist:innen, Schauspieler:innen, Performer:innen und Tänzer:innen (Pierre-Laurent Aimard, Sarah Aristidou, Hyun-Jung Berger, Christoph Brunner, Manuel Alcaraz Clemente, Marino Formenti, May Garzon, Georg Graewe, Martin Haselböck, Karin Hellqvist, Nicolas Hodges, Paula Jeckstadt, Anne Juren, Rupert Lehofer, Clara Sophia Murnig, Valentin Postlmayr, Eva-Maria Schaller, Annette Schönmüller, Antoine Tamestit, Otmar Wagner, Brigitte Wilfing u.v.a.), Dirigent:innen Susanne Blumenthal, Irene Delgado-Jiménez, François-Pierre Descamps, Vimbayi Kaziboni, Michael Mautner, Ingo Metzmacher, Lars Mlekusch, Gottfried Rabl, Elena Schwarz, Andreas Stoehr, Jean-Philippe Wurtz u.v.a.) sowie zahlreichen weiteren Ensembles und Künstler:innen. Zu den zahlreichen Spielstätten gehörten neben großen und kleinen Fixpunkten wie Wiener Konzerthaus, Musikverein, echoraum, Reaktor, Alte Schmiede, Café Korb, Dschungel Wien, Tanzquartier und mumok seit langem wieder einmal Secession, Theater am Werk Petersplatz, MuTh, FLUCC und Schömer-Haus sowie erstmals auch die Hofburgkapelle, das Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum, das Palmenhaus Schönbrunn und der Festsaal des Wiener Rathauses.
Im Rahmen von Wien Modern 37 fanden 50 Uraufführungen statt von Cordula Bösze / Sara Zlanabitnig, Johanna Bruckner / Ruth Bruckner / Sylvia Bruckner / Robie Legros, Sânziana-Cristina Dobrovicescu, Marios Joannou Elia, Margareta Ferek-Petric / Arnold Schönberg, Marino Formenti / Thomas Marschall, Giuseppe Franza, Clemens Gadenstätter, Irene Galindo Quero, Zeynep Gedizlioğlu, Shiqi Geng, Georg Graewe, Noëmi Haffner, Daniel Holzleitner, Peter Jakober, Anne Juren / Matthias Kranebitter, Naol Kim, Yoko Konishi, Ivar Roban Križić, Gerd Kühr, Herbert Lacina / Michael Zacherl, Wolfgang Liebhart, Michael Mautner, Oxana Omelchuk, Maja Osojnik, Gerald Preinfalk, Eva-Maria Schaller / Matthias Kranebitter, Ingrid Schmoliner / Bernhard Rasinger, Nina Šenk, Burkhard Stangl / Franz Hautzinger, Kristine Tornquist / Christof Dienz, Manos Tsangaris, Untere Reklamationsbehörde / Julia Mihály / Maria Huber, Ricardo Vendramin Ross, Nikola Vuković, Brigitte Wilfing / Jorge Sánchez-Chiong / andother stage, Mia Zabelka / Charlotte Keeffe. Dazu kamen 11 österreichische Erstaufführungen von John Luther Adams, Cod.Act / André & Michel Décosterd, Clara Iannotta, Georgia Koumará, Enno Poppe, Nina Šenk, Zeynep Toraman, Manos Tsangaris.
Das 1988 von Claudio Abbado initiierte Festival ist die größte Plattform zur inspirierenden Begegnung von Künstler:innen und Hörer:innen neuer Musik aller Spielarten. Ermöglicht wird Wien Modern von der Stadt Wien Kultur und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS), Festivalsponsor Kapsch, Sponsor Erste Bank, Projektsponsor Bank Gutmann, die Ernst von Siemens Musikstiftung, die SKE der austro mechana, Pro Helvetia, LSG, AKM, und zahlreichen Koproduktions- und Kooperationspartnern.
Zahlreiche Fotos der soeben zu Ende gegangenen 37. Festivalausgabe sind in unserer Festivalgalerie zu sehen.
Die 38. Ausgabe von Wien Modern findet voraussichtlich vom 30.10. bis zum 30.11.2025 statt.