Konzert, Zum Eintauchen, Besondere Musikinstrumente
Hacking the Piano
Programm
- Patricia Alessandrini, Tiptoe Company: Interlude
- Basement of Strings
- Tim Mariën: Part one: Basement of strings 2020
- Part two: Unresolved streets
- Part three: Tomorrow started the game I
- Patricia Alessandrini, Tiptoe Company: Interlude II
- Patricia Alessandrini: Im Blutstrahl des Mondes
- Patricia Alessandrini, Tiptoe Company: Interlude III
Mitwirkende
- Tiptoe Company
- Jutta Troch: Harfe
- Jona Kesteleyn: Gitarre
- Pieter Lenaerts: Kontrabass
- Jasmijn Lootens: Violoncello
- Liesbeth Lambrecht: Strohgeige
- Fabian Coomans: Klavier
- Sara Picavet: Klavier
- Dominik Boiy: Tontechnik
- Raphael Malfliet: Produktion
- Anneleen De Causmaecker: Szenografie
- Tim Mariën: Komposition, Klaviertechnik
- Patricia Alessandrini: Leitung
Strenggenommen ist das Klavier in Sachen Stimmung der klassische Bösewicht: Es verkörpert wie kaum ein anderes Musikinstrument den Siegeszug der gleichstufig temperierten Stimmung im 19. und 20. Jahrhundert. Seine 12 Halbtöne pro Oktave bedeuteten das Ende der Vielfalt früherer, differenzierter Instrumentalstimmungen mit beispielsweise 31 feinen Zwischentönen pro Oktave. Das strenge, vergleichsweise primitive Korsett in Schwarzweiß verliert jedoch rasch an Autorität, wenn so ein Klavier einmal nicht «perfekt» gestimmt ist; die kühle Makellosigkeit des Konzertflügels ist gegen den verbeulten Charme des Honky-Tonk-Klaviers in der Wildwest-Kneipe keineswegs immun.
Wenn die belgische Tiptoe Company dem heiligen Kasten mit Stimmschlüsseln zu Leibe rückt, ist es um die bürgerliche Würde des Bösewichts geschehen. Das mag auf Umwegen damit zu tun haben, dass Harry Partch, genialer Erfinder von Musikinstrumenten und Stimmungssystemen, in der Zeit der Great Depression um 1940 als Hobo und Gelegenheitsarbeiter auf Güterzügen quer durch die USA unterwegs, der westlichen Musik und Gesellschaft den Rücken gekehrt hatte. Partchs revolutionäre 43-stufige «extended just intonation» wird zum Ausgangspunkt für den belgischen Komponisten Tim Mariën, der gemeinsam mit der italienischen Komponistin Patricia Alessandrini aus den Klavieren der Tiptoe Company für diesen disziplinüberschreitenden Abend vollkommen neue Instrumente schafft.
Die angekündigten Werke von Tim Mariën (19 Minuten) wurden zum angekündigten Zeitpunkt des Konzerts 22.11.2020 20:00 im De Singel Antwerpen aufgeführt und kostenlos live auf www.wienmodern.at und https://desingel.be als Stream zugänglich gemacht. Das komplette Konzert in seiner räumlichen Fassung wird verschoben und findet voraussichtlich 2021 statt. Wir danken dem deSingel Antwerpen und ChampdAction für die Hilfe bei der Realisierung der Aufführung und des Streamings.
Stream startet am 22.11.2020 um 20:05
Aufgrund aktueller Probleme bei Vimeo wurde das Konzert auf der Facebook-Seite von ChampdAction live gestreamt. Sie können das Video direkt über Facebook anschauen. Das Video ist hier für mindestens 7 Tage anschaubar. Danke für die Geduld und Pardon für die Verzögerung.
Produktion ChampdAction
Koproduktion Wien Modern
Mit freundlicher Unterstützung der Regierung Flanderns
Stream in Kooperation mit deSingel Antwerpen und ChampdAction
Produktion ChampdAction
Koproduktion Wien Modern
Mit freundlicher Unterstützung der Regierung Flanderns
Stream in Kooperation mit deSingel Antwerpen und ChampdAction