Konzert
A SIMPLE GUIDE TO COMPLEXITY 2: ARDITTI QUARTET
Programm
- Brian Ferneyhough: Streichquartett Nr. 5 (2006) - 15'
- Elliott Carter: Streichquartett Nr. 3 (1971) - 20'
- —
- Clemens Gadenstätter: häuten / paramyth 1 (2010–2011) - 23'
- schlitzen / paramyth 2 (2012–2014) - 24'
- reißen / paramyth 3 (2015–2016) - 21'
Mitwirkende
- Arditti Quartet
- Irvine Arditti: Violine
- Ashot Sarkissjan: Violine
- Ralf Ehlers: Viola
- Lucas Fels: Violoncello
Nichts ist unmöglich, keine neue Entwicklung ihres Arbeitsbereichs bringt sie aus der Ruhe: Das vollkommen unerschrockene, begeisternde Spiel von Musik des Schwierigkeitsgrades «unfassbar» hat das Arditti Quartet weltweit zur Referenz seines Fachs gemacht. 1974 in London gegründet und seit der Gründung von Wien Modern 1988 alljährlich hier zu erleben (sogar am letzten Live-Abend des Lockdown-Jahrgangs 2020, mit einem Lächeln), ist dieses Streichquartett ein Fels in der Brandung der stürmischen musikgeschichtlichen Entwicklungen des letzten halben Jahrhunderts. Auf die Bitte, diesmal für A Simple Guide to Complexity etwas über den Umgang mit Komplexität zu erzählen, hat das Arditti Quartet drei «unfassbar» komplexe Stücke ausgewählt und zeigt – um einen Schlüsselbegriff der Wiener Schule zu gebrauchen – wie «Fasslichkeit» zum Vorschein gebracht werden kann. Brian Ferneyhough untersucht in seinem Fünften Streichquartett, auf welche Weise komplexe Strukturen «nach der katastrophalen Zerstörung nach einem Wirbelsturm» ihre Form wahren. Elliott Carters Drittes Quartett spielt mit «sich ständig variierenden Perspektiven – oder auch Gefühlen, Ausdrücken, Rivalitäten und Kooperationen». Clemens Gadenstätter untersucht in seinem großen Triptychon drei Gesten, «die direkt mit starken (vorgestellten) körperlichen bzw. kognitiven Empfindungen gekoppelt sind» – ein Gang an die Grenze zwischen Hören und Fühlen, haarscharf, aber höchst elegant an der «Klippe des Scheiterns».
»A simple guide to complexity 2«
Produktion Wien Modern
Kuratiert von Irvine Arditti und Bernhard Günther