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Dunkeln für Klavier, Zuspielung und eine Nachttischlampe

Peter Jakober (2024)

Dunkeln lotet die Grenzen zwischen visueller und auditiver Wahrnehmung sowie zwischen menschlicher und maschineller Klangerzeugung aus. Der Mensch mit seiner organischen Unvorhersehbarkeit, trifft auf die Maschine mit ihrer mechanischen Perfektion. Aus einem anfangs immer dichter werdenden Wechselspiel von live interpretierter Musik und zugespieltem, vorher aufgezeichnetem Klangmaterial des Klaviers löst sich eine eindeutige Zuordenbarkeit der Klangursache auf. Es entsteht zunehmend eine Situation des akusmatischen Hörens, in der das Klangerzeugungsmittel nicht mehr genau definierbar ist. Verstärkt wird dieser Verlauf durch die Funktion einer Nachttischlampe am Klavier, die als einzige Lichtquelle der Interpretin, in ausgeschalteten Phasen Dunkelheit verursacht, in der die Pianistin weiter auswendig interpretiert. Die synästhetische Verbindung von Licht und Klang, erweitert die Wahrnehmungsebene und schafft Entfremdung, die das Hören und Erleben beeinflusst. Überlagerungen von Zuspielung und live gespieltem Material, erzeugen ein tempopolyphones Klanggeschehen. Es kommt zu dichten Geflechten unterschiedlicher zeitlicher Ebenen, in denen sowohl das Klavier wie auch die vervielfachte und mikrotonal veränderte Zuspielung, in unterschiedlichen Tempi agieren. Das «Nicht-mehr-fassen-Können» der Klangerzeugung sowie die Interaktion zwischen menschlicher Pianistin und maschineller Zuspielung, sind zentrale Punkte der Komposition und erzeugen in Dunkeln ein vielschichtiges, irritierendes, weil nicht mehr begreifbares Klangerlebnis. Auch diese Werkeinführung, ist aus dem Wechselspiel von Maschine und Mensch geschaffen, indem sie unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz kreiert wurde. (Peter Jakober)

Produktionen

2024
  • PETER JAKOBER

    Dunkeln für Klavier, Zuspielung und eine Nachttischlampe(2024 UA)- '
    11.11.2024 19:00, Reaktor