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O! A biography

Eva-Maria Schaller, Matthias Kranebitter (2023–2024)

Mani Obeya Tanz | Georg Bochow Countertenor | Studierende des Studiengangs Tanz an der MUK: Anna Cimmino, Anouk Leisch, Clarissa Beisteiner, Claudia Antonica, Gina Lou Remund, Gloria Marie-Elaine Berghäuser, Helena Vancura, Jessy Yang, Leah Pauline Wagner, Michael Voit, Mireia Miltner, Paola Floreani, Polina Samoidiuk Tanz ǀ Black Page Orchestra ǀ Irene Delgado‐Jiménez Musikalische Leitung ǀ Anita Buchart Dramaturgie | Laura Vilar Dolç, Alberto Cissello Choreografische Assistenz, Probenleitung | Gabriele Neubauer, Helena Sophia Adam Ausstattung | Jan Wagner Lichtdesign | Julia Haas, Sophie Menzinger Produktion | Lena Sommer Produktionsassistenz

Die Performance am 16.11.2024 wird von Anna Gravogl und Marietta Gravogl in österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) gedolmetscht. Nach der Vorstellung spricht der in Wien lehrende Theaterwissenschaftler Stefan Hulfeld (Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien) mit Mitwirkenden der Produktion. Der Talk wird in ebenfalls in österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) gedolmetscht.

Als große Einladung beginnt O! A Biography bei den frühen Anfängen einer tänzerischen Biografie und begibt sich auf die Suche nach den Möglichkeiten des Fantastischen und Transformativen, die darin liegen. Gemeinsam mit dem Black Page Orchestra, einem Tänze und einem Countertenor sowie einem Ensemble junger Tänzer:innen taucht Eva-Maria Schaller tief hinab in Momente persönlicher Erinnerungen und Erfahrungen hinter und auf der Bühne, um einen sowohl persönlichen wie auch kollektiven Prozess der Emanzipation und Aktualisierung zu provozieren. Wenn der Körper ein Archiv ist, dann ein chaotisches, voller hybrider Fragmente, fantastischer Realitäten, den Zeithorizont eines einzelnen Lebens sprengend. Was dabei geborgen wird? Ablagerungen, Bruchstücke von Szenen aus Oper und Ballett, Goldklumpen aus Wagners Rheingold, Zauberflöten, die nicht mehr Mozarts Musik spielen, hybride, singende, tanzende Gesten, Menschtiere, animalische Humanisten. Niemand wird hier gezähmt, sondern Musik als transformative Kraft entfesselt, Puppenfeen und Scheherazades Turban wird neu aufgesetzt. Verwandlungen, deren Ausgang ungewiss ist, Narrative, die neu betrachtet werden müssen. Matthias Kranebitter komponiert dieses unkontrollierbare Gebäude voller Räume, in denen sich durch den Akt des Teilens multiperspektivische Erinnerungswelten entfalten. Ausgehend von Virginia Woolfs Orlando sucht O! A Biography nach der Utopie einer 400-jährigen Biografie jenseits von Zeit, Ort und des sozialen Apparats der Genderproduktion. Wie fluide die Deutungen von Bewegungsformen sind, merken wir erst im kaleidoskopischen Tanz durch die Jahrhunderte. Als Tänzerin bin ich viele. Als Tänzerin viele zu sein, ist der Handlungsspielraum, der es ermöglicht, alte Narrative zu durchstreifen, aus eigener Perspektive neu zu erzählen und zu verändern. Eva-Maria Schaller setzt ihre künstlerische Forschung über Weitergabe, verkörpertes Wissen und Erinnern als choreografischer Prozess fort. O! A Biography beschwört mit der Vergangenheit eine Zukunft herauf, in der es möglich ist, viele gleichzeitig zu sein. (Eva-Maria Schaller)

Produktionen

2024