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Terra Memoria

Kaija Saariaho (2007)

(2006) – 20'

Terra Memoria is my second piece for string quartet, the first being Nymphea which was written in 1987. Twenty years have passed since Nymphea and my musical thinking has evolved much in that time, but my initial interest in string instruments has remained as vivid as ever. I love the richness and sensitivity of the string sound and, in spite of my spare contribution to the genre, I feel when writing for a string quartet that I'm entering into the intimate core of musical communication. The piece is dedicated "for those departed". Some thoughts about this: we continue remembering the people who are no longer with us; the material - their life - is "complete", nothing will be added to it. Those of us who are left behind are constantly reminded of our experiences together: our feelings continue to change about different aspects of their personality, certain memories keep on haunting us in our dreams. Even after many years, some of these memories change, some remain clear flashes which we can relive. These thoughts brought me to treat the musical material in a certain manner; some aspects of it go through several distinctive transformations, whereas some remain nearly unchanged, clearly recognizable. The title Terra Memoria refers to two words which are full of rich associations: to earth and memory. Here earth refers to my material, and memory to the way I'm working on it.  (Kaija Saariaho; www.wisemusicclassical.com/work/19140/Terra-Memoria--Kaija-Saariaho)

Terra Memoria ist mein zweites Stück für Streichquartett – mein erstes hatte ich bereits 1987 geschrieben: Nymphea. 20 Jahre waren also zwischen meinem ersten und zweiten Streichquartett vergangen, und mein musikalisches Denken hatte sich in dieser langen Zeit stark verändert, aber mein ursprünglich großes Interesse für Streichinstrumente ist so lebendig wie einst geblieben. Ich liebe die Reichhaltigkeit und Sensibilität des Streicherklangs, und trotz meiner seltenen kompositorischen Beiträge für dieses Genre fühle ich, wenn ich für ein Streichquartett schreibe, dass ich in das intimste Zentrum meiner musikalischen Kommunikation eintauche. Da Stück ist jenen gewidmet, die von uns gegangen sind. Dazu ein paar Gedanken: Wir hören nicht auf, uns auch an Menschen zu erinnern, die uns schon vor langer Zeit verlassen haben. Das Materielle – ihr Leben – ist «vollendet», nichts wird ihm mehr hinzugefügt. Die, die zurückgelassen wurden, erinnern sich konstant an Erfahrungen mit den Gegangenen, die Gefühle in Hinblick auf ihre Persönlichkeiten ändern sich dabei aber, und manche Erinnerungen verfolgen uns sogar in unseren Träumen. Selbst nach vielen Jahren ändern sich die Erinnerungen, manche gleichen klaren Blitzen, die wir wiedererleben. Diese Gedanken haben mich dazu geführt, das musikalische Material auf besondere Weise zu behandeln: Manche Aspekte verändern sich sehr markant, andere bleiben unverändert und klar erkennbar. Die beiden Worte des Titels, Terra Memoria, sind voll der reichen Assoziationen: Erde und Erinnerung. Die «Erde» verweist dabei auf das Material und «Erinnerung» auf die Weise, wie wir mit diesem umgehen. (Kaija Saariaho; Übersetzung: Angela Heide)

Produktionen

2024
  • ENSEMBLE LUX

    Terra Memoria(2007)- '
    23.11.2024 16:00, Alte Schmiede