Water Walk
John Cage (1959)
(Filmeinspielung) (1959) – 3' (Instrumentales Theater und visuelle Musik)
John Cage hat seine Water Music 1959 kreiert, im Erfindungsgeist der Happening-Bewegung. Der Pianist musiziert theatral-szenisch: Er muss nicht nur in einem vorgegebenen Zeitrahmen Tasten anschlagen, sondern auch das Radio einschalten, den Flügel präparieren und auf einer Wasserschale blasen. In der filmischen Retrospektive agiert der Komponist selbst. (Irene Suchy)
«Start watch and then time actions as closely as possible to their appearance in the score.» (John Cage)
Anfang des Jahres 1959 komponiert, wurde Water Walk im Rahmen des italienischen TV-Programms Lascia o Raddoppia am 5. Februar 1959 von Cage selbst uraufgeführt. Cage gab seiner Komposition auch den Titel Water Music No. 2 und verwies damit auf seine wenige Wochen zuvor entstandene Komposition für die populäre italienische Sendung Sounds of Venice. Ein Jahr später fand die US-amerikanische Erstaufführung im Rahmen der Fernsehshow I’ve Got a Secret statt. Cage verwendete für seinen Water Walk 34 unterschiedliche Materialien sowie eine einspurige Kassettenrekorderaufnahme, wobei sich alle Materialien auf Wasser bezogen, etwa eine Badewanne, ein Spielzeugfisch, Eiswürfel in einem elektrischen Zerkleinerer, eine Gummiente, Campari und anderes; darüber hinaus schrieb Cage auch einen Konzertflügel und fünf Radios für die Aufführung vor. Die Komposition besteht aus einer Liste an Objekten und einem Grundriss zu deren Platzierung im Raum, drei Seiten mit sekundengenauen zeitlichen Verweisen auf Ereignisse während des Spiels sowie weiteren Hinweisen darüber, was noch alles im Verlauf der Zeit der Aufführung passiert. Genauere Zeitangaben zu letzteren Ereignissen lieferte Cage nicht, sondern ersuchte, bei Beginn des Stücks eine Stoppuhr zu starten und die vorgesehenen Aktionen zeitlich so genau wie möglich auszuführen, sodass jedes Ereignis pünktlich auf das vorangehende folgt. Insgesamt enthält das Stück 49 Ereignisse, die im Verlauf von drei Minuten stattfinden. Walter Walk, erklärte Cage, hätte seinen Titel, da das Stück «Wasser [water] beinhaltet und weil ich während der Performance gehe [walk]».
(www.johncage.org/pp/John-Cage-Work-Detail.cfm?work_ID=242; Übersetzung: Angela Heide)
Produktionen
- 2024
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INSTRUMENTALES THEATER UND VISUELLE MUSIK
Water Walk(1959 UA)- '
18.11.2024 19:30, MuTh – Konzertsaal der Wiener Sängerknaben
19.11.2024 10:00, MuTh – Konzertsaal der Wiener Sängerknaben