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Kaija Saariaho

Komposition

* 1952 in Helsinki; † 2023 in Paris

Kaija Saariaho erhielt bereits früh Orgel- und Klavierunterricht und studierte Malerei, Zeichnen sowie Musikwissenschaft an der Kunstgewerblichen Hochschule Helsinki; 1976–1980 studierte sie Komposition bei Paavo Heininen an der dortigen Sibelius-Akademie (Diplom 1983); 1980–1982 besuchte sie die Darmstädter Ferienkurse, wo sie Brian Ferneyhough kennenlernte und ihr Studium bei ihm und Klaus Huber in Freiburg im Breisgau fortsetzte. 1982 nahm sie zum ersten Mal an Kursen für Computermusik des Ircam Paris teil. Sie arbeitete u. a. am Experimentalstudio des Finnischen Rundfunks, im Studio EMS Stockholm, im Studio der GRM – Groupe de Recherches Musicales Paris und im SWR Studio Stuttgart. Kaija Saariaho entwickelte eigene Techniken für computerunterstützte Kompositionen und arbeitete schon früh u. a. mit Band und Live-Elektronik sowie mit dichten Klangflächen, die sie in ihren Kompositionen langsam verändert. 1984 entstand mit Verblendungen ihre erste Komposition für Orchester und Tonband, bei der sich die Rollen langsam verschieben. 1989 folgte Du Cristal, 1990 … à la Fumée, zwei weitere Orchesterwerke, in denen sie sich vor allem mit der Verbindung von Farbe und Textur befasste. 1994/1997 entstand Graal théâtre für Violine und Orchester bzw. Ensemble, eine Komposition, in der sie sich mit Spektralismus und Mikrotonalität beschäftigte. Ab den 1990er-Jahren beschäftigte sich die Komponistin v. a. mit Werken für Musiktheater; ihre Oper L’Amour de loin wurde bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt (Regie: Peter Sellars); es folgten Adriana Mater (2005), Emilie (2008), ihr Oratorium La Passion de Simone (2006) sowie Only The Sound Remains (UA 2016 an der Nederlandse Opera Amsterdam). 2001 entstand Aile du songe für Flöte und Kammerorchester, 2002 Orion für großes Orchester, 2008 folgten Laterna Magica und Circle Map. Ihr Harfenkonzert Trans feierte 2016 in der Suntory Hall Tokyo seine Uraufführung, 2018 entstand ihre letzte Oper, Innocence.
Kaija Saariaho erhielt Kompositionsaufträge renommierter Orchester, u. a. der Berliner Philharmoniker, des Koninklijk Concertgebouworkest, des Boston Symphony Orchestra, des Orchestre National de France und des Royal Scottish National Orchestra. Zu ihren zahlreichen Preisen und Auszeichnungen zählen u. a. der Wihuri Prize, Nemmers Prize, Sonning Prize und Polar Music Prize sowie der Grawemeyer Award. Sie war weltweit in Förderprogrammen und Jurys tätig und 2015 Gast am Music Department der University of California, Berkeley.

Kaija Saariaho starb am 2. Juni dieses Jahres in Paris. In memoriam widmen ihr Wien Modern und MUK das Konzert am 9. November 2023.

Version 2023
frühere Version(en): 2024 2020

Werke & Mitwirkungen

2024
2023
  • KAIJA SAARIAHO IN MEMORIAM

    Figura(2016)- 14' (KomponistIn)Terrestre(2002)- 10' (KomponistIn)
    09.11.2023 18:00, MUK.theater
    09.11.2023 20:00, MUK.theater

2020
  • Webern Ensemble: Bhakti

    Nymphéa für Streichquartett und Live Electronics(1987)- 18' (KomponistIn)
    14.11.2020 19:30, mdw Campus, Joseph-Haydn-Saal

2016
1996
1993
  • Ensemble Modern / Cohen

    Amers(1992)- 20' (KomponistIn)Io(1986–1987)- 18' (KomponistIn)Oi kuu(1990)- 6' (KomponistIn)
    31.10.1993 19:30, Wiener Konzerthaus, Großer Saal

  • Klangforum Wien / Furrer

    Lichtbogen(1985–1986)- 19' (KomponistIn)
    28.10.1993 19:30, Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal