Performative Kundgebung
MARIA GSTÄTTNER: FANFARE
Programm
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Maria Gstättner: Fanfare allez ensemble für zwei Blasorchester, Punkband, Pop-Duo, Bläserensemble, Drumline, E-Gitarre, Sythesizer, Solo-Bassposaune und lichtbasierte künstlerische Intervention
(2023 UA) - 45'
Kompositionsauftrag im Rahmen des Staatsstipendiums des BMKÖS - David Christopher Panzl: A Bridge to Tradition (2023)
- Auszüge aus:
- Шaпκa (Schapka): No No No (2017)
- How is it to make music as a woman (2017)
- USQQ (2017)
- Uni brennt (2022–2023)
Mitwirkende
- Maria Gstättner: Idee, Konzept, Künstlerische Leitung
- Victoria Coeln: Lichtbasierte künstlerische Intervention Wiener Lichtblicke
- Brigitte Wilfing: Dramaturgie, Choreographie
- Harald Matjaschitz: Posaune
- Martin Siewert: E-Gitarre, Synthesizer
- Шaпκa (Schapka): Performance, Komposition, Stimmen
- Laura Gstättner: Stimme
- Marie Luise Lehner: Stimme
- Dora de Goederen: E-Bass
- Lilian Mira Kaufmann: Drums
- Philip Stoeckenius: Performance, Elektronik, Stimme
- Niklas Apfel: Performance, Elektronik, Stimme
- Gardemusik Wien: Orchester Einstudierung, Leitung: Bernhard Heher, Johann Kausz
- Militärmusik Burgenland: Orchester Einstudierung, Leitung: Hans Miertl
- Mürztaler Trachtenkapelle Mitterdorf – St. Barbara (MTK): Blasmusikkapelle Einstudierung, Leitung: Manfred Skale
- Studierende des Leonard Bernstein Instituts für Blas- und Schlaginstrumente sowie des CAP Masterstudiengangs Contemporary Arts Practice der mdw: Performance
- David Christopher Panzl: Komposition, Einstudierung Drumline
- Werner Angerer: Klangregie
Fanfare allez ensemble führt von den äußeren Rändern des Wiener Stadtparks in ein kollektiv rituelles Erleben, das von einer Polychromie aus Musik und lichtbasierter Kunst getragen wird. Im gemeinschaftlichen Gehen von Akteur:innen und Publikum kommt es zur Transformation und Katharsis, bei der sich unerwartet neue Perspektiven eröffnen. […] Inmitten der Landschaften des öffentlichen Raums entsteht durch eine Choreografie aus Musik und Licht eine ästhetische Erfahrung, in der die ständige Gratwanderung zwischen Autonomie und Verbundenheit zu Gleichstellung, Würde und Respekt führt. (Maria Gstättner)
„Ein Projekt zu erarbeiten, in dem eine queerfeministische Punkband, elektronische Musiker:innen, Student:innen der mdw, eine Militär- und Blasmusikkapelle etwas gemeinsam erschaffen, ist nur in Friedenszeiten machbar. Diese Perspektive hat sich in einem Gespräch mit dem Dirigenten des Bundesheers in Kyiv, Roman Grygoriv, verstärkt, in dem ich realisierte, dass der Großteil der ukrainischen Militärkapelle nicht mehr als Musiker*innen tätig ist, sondern als Soldaten:innen an der Front. Diese Fanfare macht für mich Ambivalenzen fühlbar: einerseits, große Dankbarkeit zu empfinden, dass ein Projekt, das so viele Lebenswelten und Denkweisen zusammenführt, möglich ist und gleichzeitig zu spüren, welch ein Privileg dies ist. Angesichts des noch immer andauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, des Angriffskrieges der Hamas gegen Israel, der Erhöhung der Terrorwarnung in Österreich, möchte ich eine choreografische Handlungsanweisung an die Musiker*innen offenlegen: Widmen Sie die ersten Minuten des Stückes – wenn sie auf sich alleine gestellt, langsamen Schrittes durch den Stadtpark gehen und mit ihrem Instrument auf Umgebungsgeräusche, auf Wind, Vögel, Straßenlärm reagieren – jemandem, einem friedvollen Gedanken, einem Wunsch, der Ihnen am Herzen liegt.“ (Brigitte Wilfing)
„Die Verschmelzung von Licht und Kunst wird für mich – wie Musik – zu einer hochpräzisen, machtvollen, kraftvollen und vor allem offenen Sprache.“ (Victoria Coeln)
Nach den aktuellen Prognosen von GeoSphere Austria und anderen Wetterdiensten ist es ab Dienstagnachmittag trocken genug, die Performance findet uneingeschränkt und wie geplant um 18:00 Uhr im Stadtpark statt.
Produktion Wien Modern und mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Koproduktion Wiener Lichtblicke