zum Inhalt springenzur Navigation
Filter

Cornelius Cardew

Komposition

* 1936 in Winchcombe/Gloucestershire (England); † 1981 in London

Cornelius Cardew absolvierte seine Ausbildung als Mitglied des Knabenchors der Canterbury Cathedral und danach an der Royal Academy of Music in London, wo er Komposition (bei Howard Ferguson), Klavier (bei Percy Waller) und Violoncello studierte. 1957 wechselte er mit einem Stipendium an die HfMT Köln, einem der damaligen Zentren internationaler musikalischer Aufbruchbewegungen, um bei Gottfried Michael Koenig elektronische Musik zu studierten. 1958 war er Korrepetitor bei der europäischen Erstaufführung von John Cages Klavierkonzert, danach Assistent von Karlheinz Stockhausen. 1961 kehrte er nach London zurück, um dort als Grafiker zu arbeiten – grafische wie auch verbale Notationen setzte er von da an auch in seinen Kompositionen ein. 1964 wurde er Kompositionsschüler von Goffredo Petrassi in Rom; 1965–1971 war er Mitglied des Improvisationsensembles AMM; 1966–1967 arbeitete er am Center of Creative and Performing Arts der State University of New York in Buffalo; 1968 leitete er einen Kurs für experimentelle Musik am Morley College; 1969 gründete er mit Howard Skempton und Michael Parson das experimentelle Scratch Orchestra, das Künstler:innen unterschiedlicher Richtungen wie auch Lai:innen offen stand und bis 1972 existierte. In diesen Jahren entstand sein heute bekanntestes Werk, The Great Learning, das mit Cardews integrativen, egalitären Ansätzen wesentlich korrespondierte. 1972 überarbeitete Cardew seine Komposition, distanzierte sich aber schließlich ganz davon. 1973 ging er für ein Jahr nach West-Berlin, wo er sich neben seiner künstlerischen Arbeit auch für den Bau einer Kinder-Poliklinik im Haus Bethanien einsetzte und dafür seinen Bethanien Song komponierte. 1974 kehrte er erneut nach London zurück, wo er sowohl die People’s Liberation Music gründete wie am Goldsmiths College im Rahmen eines Workshops eine Klasse für «Lieder für die Gesellschaft» ins Leben rief und mit der Komposition seiner Thälmann Variations begann, dem ersten einer Reihe größerer Klavierwerke. 1975 war er aktiv an der Gründung der Progressive Cultural Association beteiligt; 1979 war er Gründungsmitglied des Zentralkomitees der revolutionären kommunistischen Partei Großbritanniens; 1980 wurde er zum Generalsekretär der Demokratischen Volksfront gewählt. Cornelius Cardew unternahm zeit seines Lebens zahlreiche Reisen und nahm an politischem Demonstrationen und Arbeiter:innen-Streiks ebenso teil wie an weltweiten Festivals für regionale Kulturen, wo er vor allem mit jungen Menschen zusammenarbeitete. 1981 begann er an der Arbeit an seiner Dissertation über Musikanalyse am Londoner King’s College; noch im selben Jahr kam Cornelius Cardew bei einem Unfall mit Fahrerflucht ums Leben.

Version 2024

Werke & Mitwirkungen

2024
2018
  • Harakiri

    Treatise(1963–1968) (KomponistIn)
    27.11.2018 20:00, Odeon

  • From Scratch

    Soon- 6' (KomponistIn)
    09.11.2018 18:00, Kulturzentrum & Café 7*Stern
    09.11.2018 20:00, Kulturzentrum & Café 7*Stern