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Dieter Schnebel

Komposition

* 1930 in Lahr/Schwarzwald, † 2018 in Berlin

Dieter Schnebel studierte ab 1949 an der Freiburger Musikhochschule, besuchte zusätzlich Vorlesungen Martin Heideggers an der Freiburger Universität und knüpfte engen Kontakt zu den Protagonisten der Kranichsteiner (heute Darmstädter) Ferienkurse für neue Musik, darunter Adorno, Varèse, Messiaen, Nono, Stockhausen und später John Cage. Von 1952 bis 1956 studierte er evangelische Theologie, Philosophie und Musik-wissenschaft in Tübingen. Daran schloss sich eine Pfarr- und Lehrertätigkeit in Kaiserslautern, Frankfurt am Main und München an. Nach ersten streng seriellen Stücken folgte eine Phase, in der er jeglichen Dogmatismus ablehnte und experimentelle Werke schuf, u. a. Glossolalie, Das Urteil und Ki-No. Zu seinen späteren kirchenmusikalischen Werken gehören Für Stimmen (… missa est), Dahlemer Messe, Magnificat, missa brevis sowie Bearbeitungen von Bach-Chorälen und Orgelwerken. Seinen Zugang zu traditioneller und neuer, respektive experimenteller Musik verdeutlichte er u. a. in Re-Visionen und Tradition oder der Reihe Psycho-Logia. 1976 wurde für ihn eine Professur für experimentelle Musik und Musikwissenschaft an der HdK Berlin eingerichtet, die er bis zur Emeritierung 1995 innehatte. An der HdK gründete er die Theatergruppe Die Maulwerker; in mehrjährigen Kompositionsprozessen entstanden die Zyklen Maulwerke, Körper-Sprache, Schulmusik, Laut-Gesten-Laute, Museumsstücke, Schau-Stücke und Bachmann-Gedichte. Zu seinen Schlüsselwerken zählen die Oper Majakowskis Tod – Totentanz (1989/1997), Ekstasis (1996−1997/2001) und die monumentale Sinfonie X (1987−1992/2004). Dieter Schnebel verfasste zahlreiche musikwissenschaftliche Essays und Bücher, deren Themen von Bach über Beethoven, Schubert, Schumann, Wagner, Mahler und Debussy bis zu Cage und Kagel reichen. 1991 wurde er mit dem Lahrer Kulturpreis ausgezeichnet. 1999 verlieh ihm die Stadt Schwäbisch Gmünd den erstmals vergebenen Preis der europäischen Kirchenmusik. Er war Mitglied der AdK Berlin, der Freien Akademie der Künste zu Leipzig und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Version 2024

Werke & Mitwirkungen

2024
2019
2018
  • Harakiri

    MO-NO(1969) (KomponistIn)
    27.11.2018 20:00, Odeon

2017
  • It's a bird!

    Lamento di Guerra(1991)- 10' (KomponistIn)
    14.11.2017 19:00, ORF RadioKulturhaus, Großer Sendesaal

2000
  • NDR-Chor / Rademann

    Bach-Choral(2000 UA) (KomponistIn, Gespräch)Bach-Contrapuncti für räumliche Stimmen(1972–1976)- 22' (KomponistIn, Gespräch)
    12.11.2000 16:00, Dominikanerkirche

1997