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Henri Dutilleux

Komposition

* 1916 in Angers (Frankreich); † 2013 in Paris

Henri Dutilleux begann bereits während der Schulzeit, Klavier, Harmonielehre und Kontrapunkt bei Victor Gallois am Konservatorium von Douai zu studieren. 1933–1938 besuchte er das Pariser Konservatorium, wo er bei Jean und Noël Gallon (Harmonie und Kontrapunkt) sowie bei Henri Paul Busser (Komposition) und Maurice Emmanuel (Musikgeschichte) studierte. Die Auszeichnung mit dem Großen Preis von Rom erlaubte es dem damals 22-jährigen Komponisten, vier Jahre in der Villa Medici in Rom zu verbringen. Der geplante Aufenthalt wurde jedoch durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unterbrochen und Dutilleux zum Kriegsdienst eingezogen. Nach seinem Militärdienst arbeitete er in Paris als Pianist, Arrangeur und Lehrer, ehe er 1942 Chorleiter an der Pariser Oper wurde. 1943 entstand Quatre Mélodies für Gesang und Klavier, 1944 Géôle für Stimme und Orchester. 1944–1963 leitete Henri Dutilleux die Musikproduktionen des französischen Rundfunks, 1951 wurde seine erste Symphonie vom Orchestre de Radio France uraufgeführt. 1961–1970 unterrichtete er an der École Normale de Musique de Paris Tonsatz, ab 1970 war er Professor am Pariser Konservatorium. Obwohl gut vernetzt, gehörte der Komponist nie einer bestimmten Gruppe oder Schule an und komponierte Werke der verschiedener Gattungen. Zu seinen bekanntesten Solowerken zählen seine Violinkonzerte L’arbre des songes (1985) und Sur le même accord (2002). 2003 entstand in Anlehnung and Baudelaires gleichnamiges Gedicht Correspondances für Sopran und Orchester, das heute zu den meistgespielten Werken des Komponisten zählt. 2007 dirigierte Seiji Ozawa die Uraufführung der ersten Fassung von Le temps l’horloge, ebenfalls für Sopran und Orchester. Zu den zahlreichen Auszeichnungen, die Henri Dutilleux erhielt, zählen der Grand Prix de Rome (1938), der französische Grand Prix National de la Musique (1967), der Praemium Imperiale in Anerkennung seines Gesamtwerks (1994), der Cannes Classical Award für sein Orchesterwerk The Shadows of Time (1999) und der Grand Prix de la Presse Musicale Internationale (1999). 2005 erhielt Henri Dutilleux den Ernst von Siemens Musikpreis, zwei Jahre später wurde dem Komponisten der Midem Lifetime Achievement Award verliehen, 2011 der Marie-Josée Kravis Prize for New Music at the New York Philharmonic. Henri Dutilleux war Mitglied der Académie Royale de Belgique sowie Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters.

Version 2024

Werke & Mitwirkungen

2024
2003