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John Luther Adams

Komposition

* 1953 in Meridian, Mississippi (USA); lebt in den USA

«Wenn wir uns eine Kultur und eine Gesellschaft vorstellen können, in der sich jede:r von uns stärker für seinen Platz in der Welt verantwortlich fühlt, dann können wir diese Kultur und diese Gesellschaft vielleicht ins Leben rufen.» (John Luther Adams)

«As a composer it’s my belief that music can contribute to the awakening of our ecological understanding. By deepening our awareness of our connections to the earth, music can provide a sounding model for the renewal of human consciousness and culture.» (John Luther Adams)

John Luther Adams wuchs im Südosten der USA und in einem Vorort von New York City auf. Seine musikalische Laufbahn begann er als Schlagwerker in verschiedenen Rockbands. Er studierte am California Institute of the Arts u. a. bei James Tenney und Leonard Stein und schloss sein Studium 1973 ab. In den folgenden Jahren arbeitete er als Umweltaktivist im Auftrag des Alaska National Interest Lands Conservation Act. 1978 wurde er für einige Jahre Leiter des Northern Alaska Environmental Center, ehe er sich ganz seiner Arbeit als Komponist und Musiker widmete. 1982–1989 war er als Musiker beim Fairbanks Symphony Orchestra und beim Arctic Chamber Orchestra tätig, 1998–2002 unterrichtete er Komposition am Oberlin Conservatory of Music; weitere Lehraufträge führten ihn an die Harvard University und die University of Alaska sowie an das Bennington College. Für das Museum of the North in Fairbanks (Alaska) entstand seine Sound-und-Licht-Installation The Place Where You Go to Listen. Bis 2014 lebte der Komponist im Norden Alaskas, dessen einzigartige, von Raum, Stille und außergewöhnlichen Erscheinungen geprägte Landschaft er in seine Kompositionen einfließen ließ. Seit seinem Abschied von Alaska lebte John Luther Adams zusammen mit seiner Frau Cynthia u. a. in Mexiko, Chile, New York und im Südwesten der USA. In seinen Kompositionen versucht Adams stets, eine Verbindung mit den Orten, für die sie entstehen, herzustellen. In einem Interview meinte Adams, dass Raum – und damit auch Klangraum – für ihn im Laufe der Jahre zum zentralen Motiv seiner Kompositionen wurde. Es entstanden Werke wie Become River (2010), Become Ocean (2013) und Become Desert (2017), das 2014 uraufgeführte Sila: The Breath of the World, in dem sich der Komponist, inspiriert von den gleichnamigen Steingebilden in der Arktis, mit der Geschichte und Tradition der Inuit auseinandersetzte, sowie Inuksuit, das im Rahmen des Internationalen Musikfests Hamburg 2022 in einem Park aufgeführt wurde. Auftragswerke erhielt er u. a. vom Anchorage Symphony Orchestra und der Anchorage Opera, vom Fairbanks Symphony Orchestra und Arctic Chamber Orchestra sowie vom Alaska Public Radio Network. Alex Ross nannte Adams, der zeitweise Präsident des American Music Center war, in The New Yorker einen der originellsten musikalischen Denker des 21. Jahrhunderts. Zu seinen Alben zählen In the White Silence (2003) und Canticles of the Holy Wind (2017). Unter seine zahlreichen Preise reihen sich u. a. der Distinguished Artist Award der Rasmuson Foundation und der Nemmers Prize (beide 2010), der Heinz Award für seine Arbeit zur Förderung des Umweltbewusstseins (2011), der Pulitzer Prize (2014), ein Grammy Award, der William Schuman Award und die Auszeichnung als «Composer of the Year» von Musical America (alle 2015).

www.johnlutheradams.net

Version 2024

Werke & Mitwirkungen

2024