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Otto M. Zykan

Komposition

* 1935 in Wien; † 2006 in Sachsendorf

Otto M. Zykan erhielt bereits als Kind im Familienverbund Klavierunterricht und wurde in seiner Jugend zu einem angesehenen Schönberg-Interpreten auf dem Klavier. Kurzzeitig war er bei den Wiener Sängerknaben, ehe er an der Wiener Musikhochschule Klavier bei Josef Dichler, Richard Hauser und Bruno Seidlhofer sowie Komposition bei Karl Schiske studierte. Bereits 1958, noch während seines Studiums, wurde er mit dem Kranichsteiner Musikpreis ausgezeichnet, 1963 erhielt er den ersten Preise bei den Innsbrucker Jugendkulturwochen, 1964 den Förderungspreis der Stadt Wien. Trotz seiner Erfolge beendete Zykan seine Arbeit als Pianist, nicht zuletzt aufgrund seiner zunehmenden Skepsis gegenüber dem konventionellen Konzertbetrieb. Stetig mehr beschäftigte er sich mit Fragen des Komponierens und den daran anschließenden Aufführungspraktiken seiner Werke, der Theatralität, aber auch Ritualität musikalischer Aufführungen. Mehr und mehr löste er sich auch von der für ihn in den frühen Jahren wichtigen Zwölftonmusik, auch von Arnold Schönbergs Einfluss, stellte sich mit seinem eigenen Schaffen gegen die damals dominanten Strömungen der seriellen Musik, denen er den Einsatz tonaler Strukturen und Gattungen entgegensetzte, und widersetzte sich mit seiner sehr bewusst politischen Haltung vehement dem Klischee des auf kanonische Geltung zielenden Künstlers. Die Uraufführung seiner Staatsoperette führte 1977 zu einem handfesten Skandal, in dessen Folge es zu einem Kirchenbann und heftigen Parlamentsdebatten kam. Erst 1986 kam es zur Erstaufführung als Bühnenstück bei den Bregenzer Festspielen. Nicht zuletzt in Folge der heftigen Reaktionen, die das Stück auslöste, bemühte sich Zykan bis zuletzt, an allen Aufführungen seiner Werke selbst beteiligt zu sein sowie um die genaue Dokumentation seiner Arbeiten. Weitere Kompositionen des für seinen scharfen Humor bekannten Künstlers sind seine frühe Arbeit Fünf recht schöne Stücke für Klavier (ca. 1959), Singers Nähmaschine ist die beste. Oper, Ode oder Opernode (1966), Kunst kommt von Gönnen (1980), Auszählreim. Sprechstück (1983), die Video-Performance Odysseus (1994) und eine seiner letzten Arbeiten, Beethovens Cello, die 2005 am Burgtheater uraufgeführt wurde. Daneben komponierte er zahlreiche Stücke für Theater und Film, hielt vielbeachtete Vorträge und publizierte bis kurz vor seinem Tod u. a. in österreichischen Tageszeitungen. 1990 wurde Otto M. Zykan mit dem Preis der Stadt Wien für Musik ausgezeichnet.

Version 2024

Werke & Mitwirkungen

2024
2013
  • Kaleidoskop II

    Liebeslied(1986 UA) (KomponistIn)
    03.11.2013 18:00, Wiener Konzerthaus, Schubert-Saal

1997