Raum/Installation, Musiktheater/Performance
ANGÉLICA CASTELLÓ: RED ROOMS
Programm
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Angélica Castelló: Red Rooms oder sieben Episoden über ein prekäres Verhältnis: Rotkäppchen und der Wolf (Libretto: Ximena Escalante, Miguel Ángel Gaspar, Angélica Castelló)
(2021–2022) - 101'
Libretto: Ximena Escalante , Miguel Ángel Gaspar , Angélica Castelló
Inspiriert von Louise Bourgeois' Installation »Red Room (Child)« und »Red Room (Parents)«. Ein Musiktheater über Wahrheit und Lüge, Lust und Missbrauch, Liebe und Macht für Stimmen, Kammerensemble, Blockflötentrio, Revox‐Tonbandmaschine, Radios, Kassettenspieler und Elektronik in sieben Akten
Mitwirkende
- Theresa Dlouhy: Rotkäppchen (Stimme)
- Isabelle Duthoit: Rotkäppchen (Stimme)
- Romain Bischoff: Wolf (Stimme)
- Raphaela Danksagmüller: Großmutter (Blockflöte)
- Thomas List: Großmutter (Blockflöte)
- Maja Osojnik: Großmutter (Blockflöte)
- Jérôme Noetinger: Anderer Wolf 1 (Revox, Kassetten, Elektronik)
- Jan Machacek: Anderer Wolf 2 (Live-Video)
- PHACE
- Wolfram Berger: Salvador Novo (Radiostimme)
- Hagnot Elischka: Alter Wolf (Radiostimme)
- Christian Reiner: Junger Wolf (Radiostimme)
- Martina Spitzer: Großmutter (Radiostimme)
- Sabine Marte: Rotkäppchen (Radiostimme)
- Natascha Gangl: Zahmkäppchen (Radiostimme)
- Miki Malör: Wald (Radiostimme)
- Elisabeth Findeis: Neutrale Stimme (Radiostimme)
- Ariel Uziga: Regie- und Choreographieassistenz
- Arnold Haberl (aka. noid): Tontechnik
- Oliver Mathias Kratochwill: Licht
- Christoph Pichler: Licht in Zusammenarbeit mit Jan Machacek und Miguel Ángel Gaspar
- Kira David: Produktionsleitung
- Valerie Holfeld: Produktionsleitung
- Anna Hostek: Kostüme
- Bartholomaeus Wächter: Bühnenbild
- Ximena Escalante: Dramaturgie
- Angélica Castelló: Idee, Konzept, Musikalische Leitung
- Miguel Ángel Gaspar: Bewegung, Konzept, Regie
In spannender Nachbarschaft zu ihrem neuen Orchesterwerk und ihrer Arbeit als Improvisationsmusikerin zeigt die in Mexiko geborene Wahlwienerin Angélica Castelló bei Wien Modern ihre große Musiktheateruraufführung Red Rooms. Auf der Bühne befinden sich drei Käfige und eine in ihren eigenen Mustern gefangene Familie – Mutter, Sohn und Enkelin. Sie hören Radio, reden, singen, trinken, essen, schlafen, küssen, ficken, kotzen, scheißen … Das Radio sendet Interviews, Nachrichten und Werbespots von Radio Roja, erkennbar auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch. Auf der Bühne hingegen wird mit Stimmen und anderen Klangerzeugern eine wilde Mischung aus Kunstsprache, Lautmalerei, Geräuschen, Literatur- und Tagebuchzitaten produziert. Die Musik spricht gleichsam die Sprache von Angélica Castelló: traumhafte Langsamkeit und Anti-Virtuosität, Minimalismus und schräge Reibungen, die unerschrockene Zweckentfremdung von alter Musik (Gibbons, Ockeghem, Monteverdi), Popmusik und anderen objets trouvés. Ruhige Passagen treffen auf Wände aus Noise, Rock, Drones, Sinuswellen und tiefen Frequenzen. Und während sich immer wieder das Radio einschaltet, bildet die Revox-Tonbandmaschine gewissermaßen den Darm, durch den alles hindurchgeht, die Eingeweide, in denen alle ankommenden Rohmaterialien gefressen und verwandelt werden. Apropos Fressen: Irgendwo im Wald, tief im Unbewussten der Red Rooms, leben die Großmutter, Rotkäppchen und der Wolf, und zwar gleich in verschiedensten Inkarnationen.
Weitere Termine
Produktion i5haus mit freundlicher Unterstützung von Stadt Wien Kultur, BMKÖS, Sistema Nacional de Creadores des Arte (FONCA) Mexico, SKE der Austro Mechana
Koproduktion Wien Modern, PHACE, Musica Strasbourg, La Muse en Circuit und ORF Ö1 Kunstradio
Kooperation Schauspielhaus Wien