string(12) "Walter Kober" string(18) "Roland Rauschmeier" string(17) "Alessia Celentano" Auf ins Festivalfinale! – wienmodern zum Inhalt springenzur Navigation

Auf ins Festivalfinale!

Susanne Blumenthal

Susanne Blumenthal

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Die letzte von fünf intensiven Festivalwochen feiert noch einmal die wundervolle Vielfalt möglicher Konstellationen zwischen Publikum und neuer Musik. Beginnend mit einem Stück für «aktives Publikum» von Juliana Hodkinson im Neuen Salon, quasi zum Aufwärmen, bringt PHACE am Montagabend (25. November) zwei ganz neue Werke von Bernhard Gander und Alessandro Baticci erstmals nach Wien in den Berio-Saal des Wiener Konzerthauses. Ein live-elektronisches Spiel mit Raumakustik von Annesley Black und die Elektronik-Noise- Performance von Georgia Koumará verlassen die Frontalperspektive und öffnen den Raum.

Nothing breaking the losing

Nothing breaking the losing

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Phace

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Das in Strasbourg beheimatete Ensemble Linea präsentiert sich am Dienstag (26. November) im Mozart-Saal unter Leitung seines Gründers Jean-Philippe Wurtz, der das Dirigieren u. a. bei Péter Eötvös gelernt hat. Dieser Abend präsentiert ein großes neues Werk für Stimme (Johanna Vargas), E-Gitarre und Ensemble von Clemens Gadenstätter: building bodies. Inhaltlich geht es in dem Stück um den Körper als Austragungsort verschiedener gesellschaftlicher und persönlicher Kämpfe: Von «natürlicher» Körperlichkeit, Formen von Gender-Einschreibungen in den Körper bis zu unterschiedlichen Formen des «Body-Building» (vom Muskeltraining bis zu operativen Eingriffen in den Körper). Weiters im Programm des französischen Ensembles: Chaya Czernowin verwandelt ein Buch, das ihr Sohn als Vierjähriger schrieb, in ein erstaunliches Crescendo, ihre ehemalige Kompositionsschülerin Zeynep Toraman beendet einen Gedichtzyklus, und Rebecca Saunders bringt einen zornigen Kontrabass auf die Bühne.

Chaya Czernowin

Chaya Czernowin

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Clemens Gadenstätter

Clemens Gadenstätter

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Johanna Vargas

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Rebecca Saunders

Rebecca Saunders

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Zeynep Toraman

Zeynep Toraman

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Am Mittwochabend (27. November) kehrt Wien Modern ins Schömer-Haus zurück, das 1990–2014 das Festivalpublikum regelmäßig zu Ausflügen nach Klosterneuburg eingeladen hatte. Zugleich kehrt Gerd Kühr ins Programm von Wien Modern zurück, wo seine Musik zuletzt 2013 zu hören war (davon abgesehen, dass er als Lehrer von Peter Jakober, Daniel Mayer, Christof Ressi u. v. a. wie auch als Co-Juror des Erste Bank Kompositionspreises indirekt durchaus gegenwärtig ist). Zuletzt mit dem Großen Österreichischen Staatspreis 2023 ausgezeichnet, präsentiert er nun sein neues, drittes Streichquartett mit dem Titel Moments Musicaux. Als Ergänzung für die Gesamtaufführung seiner Quartette durch das Pacific Quartet Vienna hat er Werke von Hannah Eisendle und Lorenzo Troiani ausgewählt.

Gerd Kühr

Gerd Kühr

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WAAM – We are all mothers (28. November-1. Dezember) von Anne Juren und Matthias Kranebitter ist eine musikalisch-choreografische Komposition, die im brut nordwest uraufgeführt wird. Auf der Suche nach einem «Heilmittel für ein kollektives Symptom» navigiert das Stück zwischen Gesundheit und Kunst und erweitert Choreografie zur Heilung unterschiedlicher Erkrankungen des Körpers. Dabei geht es weniger um Pathologie als darum, die Dringlichkeit zu beleuchten, symptomatische Affekte der Welt zu untersuchen, in der wir leben. Jede:r Performer:in von WAAM – We are all mothers agiert sowohl als Tänzer:in wie als Körperpraktiker:in.

We Are All Mothers

We Are All Mothers

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Zu Schönbergs 150. Geburtstag haben Wien Modern, RSO Wien, ACOM Austrian Composers und das Arnold Schönberg Center um Orchesterwerke für das Claudio Abbado Konzert (29. November) gebeten. Die drei von der Jury ausgewählten Werke von Tanja Elisa Glinsner, Shiqi Geng und Marios Joannou Elia hebt Dirigentin Susanne Blumenthal bei ihrem RSO-Debüt im Goldenen Saal des Musikvereins aus der Taufe. Mit dem Pianisten Nicolas Hodges steht zudem eines der bemerkenswertesten Werke von einem der bemerkenswertesten Schüler Arnold Schönbergs auf dem Programm: Die ungewöhnliche Sitzordnung der Musiker:innen und die unklassische, choreographische Dirigiertechnik im Concert for piano and orchestra von John Cage sorgten 1959 für das vermutlich letzte Skandalkonzert im Wiener Musikleben.

Mit der Aufführung des ersten von sieben Paragraphen (30. November) des auf Konfuzius basierenden Hauptwerks von Cornelius Cardew startet die Junge Musik ein offenes Projekt, das bis zum Ende von Wien Modern 2025 weite Kreise ziehen wird. Im Anschluss präsentiert Enno Poppe die österreichische Erstaufführung seines Werks Streik für zehn Schalgeuger:innen: «Das Drumset ist ein typisches Soloinstrument. Es treibt die Band an, schiebt sie nach vorne, gibt den Takt vor, ist der Maschinenraum. Es muss stabil sein, damit die anderen ins Schwitzen geraten. Ein Ensemble aus Drumsets gibt es nicht. Oder doch?» (Enno Poppe)

Enno Poppe

Enno Poppe

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Cornelius Cardew

Cornelius Cardew

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Weil Kunst schön ist, aber bekanntlich auch viel Arbeit macht, und weil die sportlichsten Besucher:innen von Wien Modern 37 zahlreiche Veranstaltungen in den Knochen und Ohren haben, schütteln sich einschlägig erfahrene Kolleg:innen aus dem Festivalteam (Kathi Wiesler, Clemens Beat Rott und Sandro Nicolussi) an den Turntables gemeinsam mit dem Publikum aus.

Sandro Nicolussi

Sandro Nicolussi

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Die kinetische Klanginstallation πTon/2 von Cod.Act ist im MAK noch bis 1. Dezember zu sehen.