Konzert
ARDITTI 50.3
Programm
- Clara Iannotta: dead wasps in the jam-jar (iii) (2017) - 14'
- Arnold Schönberg: Streichquartett Nr. 3 op. 30 (1927) - 30'
- —
-
Chaya Czernowin: Ezov (Ysop). Streichquartett Nr. 4
(2023–2024 EA) - 17'
Kompositionsauftrag von Wien Modern im Rahmen von Schönberg 150, Arditti Quartet und Philharmonie de Paris, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung - Iannis Xenakis: Tetras (1983) - 14'
Mitwirkende
- Arditti Quartet
- Irvine Arditti: Violine
- Ashot Sarkissjan: Violine
- Ralf Ehlers: Viola
- Lucas Fels: Violoncello
- Clara Iannotta: Live-Elektronik
- Martin Laumann: Tontechnik
Gut 18 Jahre nach dem expressionistischen Zweiten komponiert, markiert das vergleichsweise klassizistische Dritte Streichquartett «Schönbergs Absicht, zu den ‹großen Formen› der klassisch-romantischen Tradition zurückzukehren », und zwar – leicht paradox in der ganz am Quintenzirkel orientierten Sonatenhauptsatzform – «unter den Bedingungen der Dodekaphonie» (Carl Dahlhaus). Die Aufgabe, Schönbergs rasende, komplexe Entwicklung von 1904 bis 1936 – zwei Weltkriege und mehrere Emigrationsschritte später – an vier nahezu aufeinanderfolgenden Quartettabenden hörbar zu machen, ist selbst für das in allen Geschwindigkeiten des 21. Jahrhunderts geübte Arditti Quartet keine Kleinigkeit. Aber die direkte Verbindung von Schönberg mit den subtilen Geräuschpaletten von Clara Iannotta und den wilden Linien und Flächen von Iannis Xenakis (Tetras muss man mindestens einmal im Leben live gehört haben!) hilft im Geschwindigkeitsrausch für Fortgeschrittene definitiv bei der Orientierung. Das Auftragswerk des dritten Arditti-Abends ist Chaya Czernowins viertes Streichquartett mit dem Titel Ezov.
«Ezov ist der Pflanze Ezov (Ysop) gewidmet, die Wildkräuter, Moose oder Farne bezeichnet und die in verschiedenen Kulturen für ihre symbolische Reichhaltigkeit bekannt ist. Ezov ist eng mit Vorstellungen von Erneuerung, Resilienz, Zähigkeit und Heilung durch Verbundenheit verbunden. Komponiert in dieser schicksalhaften Zeit unserer Welt, voll von Schmerz und Leiden, ist Ezov ein Stück, das sich dem Versuch, Hoffnung zu finden, öffnet. Der Auftrag für dieses Stück stellt für mich einen ganz besonderen Anlass dar, ist er doch mit dem 50. Jubiläum des Arditti Quartets verbunden, dem ich es auch widme.» (Chaya Czernowin)
Wir bedauern sehr, dass der Cellist des Arditti Quartet sich wenige Tage vor Beginn des geplanten großen Jubiläumsprojekts ARDITTI 50 (01./02.11.2024 Wiener Konzerthaus, 04./05.11.2024 Musikverein) den Arm gebrochen hat, und wünschen ihm gute Genesung. Im Blick auf die seit Monaten laufenden intensiven Vorbereitungen und Proben des Quartetts für dieses Projekt haben wir uns gemeinsam entschieden, die Integrität des Programms wie des Quartetts zu wahren und nicht kurzfristig nach Ersatzmöglichkeiten für Teile des Programms zu suchen. Wir arbeiten daran, alle vier Konzerte unverändert auf 2025 zu verschieben; die neuen Daten werden so bald wie möglich angekündigt. Festivalpässe und Einzelkarten behalten ihre Gültigkeit. Wir danken sehr für Ihr Verständnis und freuen uns, Sie bei einem oder mehreren der verbleibenden 140 Veranstaltungen im Rahmen der 37. Festivalausgabe begrüßen zu dürfen.
Weitere Termine
Kuratiert von Irvine Arditti und Bernhard Günther
Produktion Wien Modern
Mit freundlicher Unterstützung von Stadt Wien Kultur im Rahmen von Schönberg 150
Kooperation Musikverein